Meine Wortherberge
Es geschah aber, dass sich zusammen mit dem ganzen Volk auch Jesus taufen ließ. Und während er betete, öffnete sich der Himmel und der Heilige Geist kam sichtbar in Gestalt einer Taube auf ihn herab und eine Stimme aus dem Himmel sprach: Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen gefunden.
Lukas 3, 21-22
„Bisweilen sind Worte wie eine Herberge, in der man rasten kann.“ (Anton Kner)
Solch ein Herbergswort ist für mich die Verlautbarung „Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen gefunden.“ (Lk 3, 22c). Jeder Person, die getauft wird, wird dies genau so zugesagt. Jede von uns ist Gottes geliebtes Kind.
Es gibt Zeiten, an denen ich nicht weiter darüber nachdenken muss. Es gibt allerdings auch Zeiten, in denen ich mich daran erinnern lassen und in denen ich mir diese Zusage bewusst vor Augen halten muss; weil ich Trost brauche oder Ermutigung.
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Dann nehme ich für eine Weile in dieser Wortherberge Platz, suche Schutz, ruhe mich aus, um gestärkt wieder aufzubrechen in meinen Alltag: Ich bin Gottes geliebte Tochter! Da ist eine:r, der mir immer den Rücken stärkt, die mich auffängt, der mich leitet. In diesem Bewusstsein kann ich nächste Schritte machen, sogar in neue Gefilde. Das spüre ich in der Liebe und Anerkennung, die mir nahe und auch weniger nahe Menschen entgegenbringen. Das merke ich in Augenblicken tiefer Zufriedenheit oder dann, wenn mich die Schönheit der Schöpfung berührt.
Ich finde es wunderbar, dass nach der Weihnachtszeit der Reigen der Sonntage im Jahreskreis mit solch einer Zusage, mit dieser Wortherberge, eröffnet wird. Damit lässt es sich gut in den Alltag starten.
Dieser Zuspruch ist nicht meine einzige Wortherberge. Mittlerweile ist ein ganzes Herbergsdorf aus biblische Versen, Spruchweisheiten und Worten von Freund:innen, Familienangehörigen und Kolleg:innen zusammengekommen.
Vielleicht haben Sie Lust, ein eigenes Wortherbergsdorf zu bauen und Gottes Zusage am Fest Taufe des Herrn bildet dafür den Grundstein. Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Bauen und beim Verweilen!
Inga Schmitt
