Der Frühling wird kommen!
Mein erster Plan war, über den Frühling zu schreiben. Kann man das, wenn gerade der Anti-Missbrauchsgipfel in Rom zu Ende gegangen ist ohne ein revolutionäres Ergebnis? Ja, kann man, sollte man sogar. Man sollte dringend über den Frühling in der Kirche schreiben. Vor allem über den, den man ersehnt.
In diesen Februartagen spüren wir: Frühling beginnt, wenn es draußen heller wird, mit den ersten intensiven Sonnenstrahlen. Da muss noch nicht alles in voller Blüte stehen, aber man muss spüren, dass Eis und Schnee und Dunkelheit keine Chance mehr haben.
Über die Autorin
Martina Kreidler-Kos ist zuständig für die Ehe- und Familienseelsorge. Natürlich liegen ihr diese Themen besonders am Herzen – aber nicht nur. Sie hat im Alltag ein wachsames Auge. Denn dort trifft sie auf große Dinge oder nur scheinbar kleine Nebensächlichkeiten.
Mindestens das, hoffe ich, hat der hochkarätig besetzte Gipfel in Rom gebracht. Und alle Leisetreter und Schwarzseherinnen bitte ich, diesen Frühling nicht kleinzureden, sondern nach Kräften zu unterstützen. Nicht nur mit Geduld und Nachsicht, sondern auch mit Hoffnung oder Wut. Oder sogar mit beidem zusammen. „Hoffnung kann wütend werden“, schreibt der Schweizer Dichter und reformierte Pastor Kurt Marti in seinem Text „Praktische Hoffnung“. Meine Hoffnung ist gerade wütend. Sehr sogar. Das macht sie stark wie nie. Der Frühling wird kommen.