Dienst für die Gesellschaft feiert doppeltes Jubiläum
60 Jahre Freiwilligendienst und zehn Jahre Bundesfreiwilligendienst im Bistum Osnabrück
Der Freiwilligendienst im Bistum Osnabrück feiert ein doppeltes Jubiläum: Seit 60 Jahren gibt es die Möglichkeit, ein Soziales Jahr abzuleisten, vor zehn Jahren kam der Bundesfreiwilligendienst hinzu. Für Generalvikar Ulrich Beckwermert ist dies eine Erfolgsgeschichte. „Zugleich zeigt der Freiwilligendienst, wie Kirche in der Gesellschaft fruchtbar werden kann“, sagte er bei einem Pressegespräch zum Jubiläum. In den vergangenen Jahrzehnten arbeiteten 5500 meist junge Leute in diesem Rahmen in sozialen Einrichtungen im Bistum. Sie pflegten alte Menschen, halfen Menschen mit Behinderung oder versorgten Kranke, um nur drei von vielen verschiedenen Einsatzbereichen zu nennen.
400 Plätze für Freiwillige kann das Bistum jedes Jahr in den Einrichtungen von Kirche und Caritas im Bistum Osnabrück anbieten, je 200 im Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) und im Bundesfreiwilligendienst (BFD). Es bewerben sich aber weitaus mehr junge Menschen darauf. „Das zeigt die große Bereitschaft zum sozialen Engagement in dieser Generation“, so Ulrich Beckwermert.
Ein Freiwilligendienst sei für alle jungen Menschen sinnvoll, die sich nach der Schulausbildung erst einmal orientieren möchten, sagte die Freiwillige Mandy Koop, die ihren Dienst im Bonifatius-Hospital in Lingen absolviert. „Aber ich kann den Freiwilligendienst auch denjenigen empfehlen, die schon genau wissen, was sie machen wollen: Er gibt Gelegenheit, in neue Bereiche hineinzuschauen, in die man sonst so nicht hineinkommt.“ Sie selbst möchte nach dem Freiwilligendienst Medizin studieren. „Mir hat diese Zeit im Bonifatius-Hospital nochmals gezeigt, dass dies das richtige Studienfach für mich ist.“
Ann-Cathrin Röttger, die Leiterin der Arbeitsstelle Freiwilligendienste im Bistum Osnabrück, machte auf das Programm zum Doppeljubiläum aufmerksam: „Wir werden das Jubiläum gebührend feiern – auch wenn wir wegen der Corona-Pandemie leider keine großen Treffen in Präsenz ausrichten können.“ Während des Aktionszeitraums vom 28. Juni bis 17. Juli wird im Osnabrücker Dom eine Jubiläumsbank aufgestellt, deren Holzlatten von Einsatzstellen und anderen Kooperationspartnern gestaltet wurden. Auch gibt es digitale Möglichkeiten für ehemalige Freiwillige, sich zu treffen und zu vernetzen: etwa ein Padlet, ein „Schwarzes Brett“ im Internet, oder ein großes „Digitales Wiedersehen“ am 10. Juli. Organisiert werden auch Termine mit Abgeordneten aus Bund und Land, die Freiwillige bei der Arbeit und an den Seminartagen begleiten. Am 16. Juli feiert auf Youtube ein Jubiläumsfilm Premiere: Er wird den Freiwilligendienst mit Aufnahmen aus den Einsatzstellen und den Seminaren näherbringen. Außerdem werden Szenen einer Kaffeetafel eingespielt, an der sich jetzige und ehemalige Freiwillige begegnen und sich gegenseitig von ihrem Dienst erzählen.
1961 rief der Osnabrücker Bischof Helmut Wittler junge Frauen in seiner Diözese zum „Jahr für den Nächsten“ auf: Acht Frauen engagierten sich daraufhin im ersten Jahrgang in verschiedenen sozialen Einrichtungen. Das Angebot etablierte sich später als „Freiwilliges Soziales Jahr“ und wurde weiter ausgebaut. 2011 wurde ergänzend der Bundesfreiwilligendienst eingeführt.
Hinweis: Alle Infos zum Jubiläum gibt es auf der Internetseite des Freiwilligendienstes im Bistum Osnabrück: www.alltagshelden-gesucht.de