Ein besonderer Weltjugendtag
Nach San Salvador sind wir jetzt schon fast eine Woche in Panama-Stadt und der Weltjugendtag geht seinem Ende entgegen.
Auch diese Zeit hier in Panama ist in vielfacher Hinsicht eine besondere: Uns beeindruckt die großartige Gastfreundschaft und die Offenheit der Einheimischen, ihren Blick für die Bedürfnisse der Gäste. Und natürlich sind auch herzlichen Begegnungen zwischen den Pilgern aus ganz verschiedenen Ländern und Kontinenten bewegend.
Die Stadt und das Land selbst prägen aber auch große Gegensätze, besonders die extremen Unterschiede zwischen Arm und Reich, die nicht selten an direkt benachbarten Straßenzügen abzulesen sind.
Über den Autor
Johannes Wübbe ist Weihbischof in unserem Bistum. Auf wen er in seinem Alltag trifft und was ihn bewegt – wir werden das in seinen Blogbeiträgen verfolgen.
Das Hilfswerk Adveniat gewährt uns durch Besuche in verschiedenen Projekten einen guten Einblick in seine Arbeit mit den Benachteiligten der Gesellschaft: mit Drogenabhängigen, Aidskranken, den Menschen aus indigenen Völkern. Und ein weiteres zentrales Thema: Wie kann ein nachhaltiger Umgang mit der Schöpfung in einem Land wie Panama gelingen?
In den Katechesen des WJT spüren wir einen lebendigen Glauben, aus dem heraus begeistert miteinander die Frohe Botschaft geteilt und gefeiert wird, aber auch deutlich wird, was sich die jungen Menschen wünschen: eine Kirche, die nah dran ist am Leben und auch ihnen (neue) Antworten aufzeigt; eine Kirche, die mit den verschiedenen Playern in der Gesellschaft und vor allem auch mit den Kultur- und Humanwissenschaften darüber im Gespräch ist und bleibt, was Menschen hilft, ihr Leben gut zu gestalten; eine Kirche, die in Bewegung bleibt, ihre Positionierungen immer wieder prüft und – wo notwendig – verändert.
Wenn ich diesen Blogbeitrag schreibe, liegen noch die Vigil und die Eucharistiefeier zum Abschluss des WJT vor uns. Was wird der Papst uns allen als Botschaft mitgeben? Immer wieder hat er uns bislang die Worte des heiligen Märtyrers Erzbischof Oscar Romero ans Herz gelegt: „Es geht (…) darum, die Verpflichtung des Evangeliums einzulösen.“ Das heißt für ihn, dass wir verpflichtet sind, aus dem Glauben heraus unserer sozialen und politischen Verantwortung in der Welt gerecht zu werden. Unsere Fahrt und der Weltjugendtag machen Mut, dass wir das können, aber nur gemeinsam und mit Gottes Hilfe.