Ein buntes Bild für Gemeinschaft
Vergangenen Samstag haben wir in Osnabrück die bundesweite „Woche für das Leben 2023“ eröffnet. In diesem Jahr steht die ökumenische Initiative der katholischen und der evangelischen Kirche unter dem Titel „Generation Z(ukunft). Sinnsuche zwischen Angst und Perspektive.“ Junge Menschen zwischen 15 und 30 Jahren und ihre Lebenssituation stehen damit das erste Mal im Mittelpunkt der Woche für das Leben.
Bei der Eröffnungsveranstaltung und auch im ökumenischen Festgottesdienst kamen die Jugendlichen und Jungen Erwachsenen selbst zu Wort und haben von ihren Hoffnungen, Ängsten und von ihren Vorstellungen von der Zukunft erzählt. Auf einer digitalen Pinnwand wurden konkrete Zukunftssorgen benannt: Krieg, Klimawandel, Krankheit in der Familie oder im Freundeskreis. Aber ebenso wurden Momente, Orte und Personen angeheftet, die Hoffnung und Mut für die Zukunft machen: Freunde, Familie, Gruppenleiter*innen, Schule.
Mich hat beeindruckt, dass die Jungen Menschen nicht bei den Sorgen stehen geblieben sind. Gerade die Workshops am Nachmittag zum Umgang mit Krisen, zum Klimawandel, zum Thema Heimat angesichts der Erfahrung von Flucht und zur Nachhaltigkeit haben gezeigt, wie wichtig es ist, bei allen Ängsten und Zweifeln ins Handeln zu kommen – und das gemeinsam.
Ein schönes Bild dafür, dass wir, egal, wie jung oder alt wir sind, mit unseren Sorgen, Wünschen, Ängsten und Hoffnung nicht allein sind, waren die 200 Luftballons im Dom beim Eröffnungsgottesdienst. Zu den Fürbitten wurden sie beschriftet und stiegen danach in die Luft. Sie sammelten sich alle am höchsten Punkt des Gewölbes – ein buntes Bild für kirchliche Gemeinschaft an der Decke des Doms.
Über den Autor
Johannes Wübbe ist Weihbischof im Bistum Osnabrück. Auf wen er in seinem Alltag trifft und was ihn beschäftigt – in seinen Blogbeiträgen können Sie das verfolgen.