Ein heilsames Licht
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Ihr seid das Salz der Erde. Wenn das Salz seinen Geschmack verliert, womit kann man es wieder salzig machen? Es taugt zu nichts mehr; es wird weggeworfen und von den Leuten zertreten. Ihr seid das Licht der Welt. Eine Stadt, die auf dem Berg liegt, kann nicht verborgen bleiben. Man zündet auch nicht ein Licht an und stülpt ein Gefäß darüber, sondern man stellt es auf den Leuchter; dann leuchtet es allen im Haus. So soll euer Licht vor den Menschen leuchten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.
Matthäus 5,13-16
Bekanntlich beschreitet die katholische Kirche in Deutschland einen „Synodalen Weg“: Wird sie vorankommen oder wird sie im Kreis laufen? Wird sie um sich selbst kreisen oder wird sie wieder mehr Salz der Erde und Licht für die Welt?
Denn das irdische Leben samt Not und Tod kann wahrlich himmlische Würze gebrauchen: Sehnen wir Menschen uns nicht nach mehr Sinn, Glück und Liebe, als wir selber hinkriegen? Doch (wie) strahlen wir Christen die Hoffnung aus, dass da ein Gott ist, der für uns da ist?
In der Sonntagslesung aus dem Jesajabuch heißt es dazu: „Wenn du der Unterdrückung bei dir ein Ende machst, auf keinen mit dem Finger zeigst und niemand verleumdest, dem Hungrigen dein Brot reichst und den Darbenden satt machst, dann geht im Dunkel dein Licht auf, und deine Finsternis wird hell wie der Mittag.“ (Jesaja 58,9b-10)
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Ich kann mir nicht helfen – zu den ersten Worten fallen mir „synodale“ Themen ein: Verdunkeln wir nicht selbst mit mancher Lehre zur (Homo-)Sexualität oder zur Rolle von Frauen in der Kirche das Licht unserer Hoffnung? Weil für zu viele das Salz des Glaubens an Geschmack verloren hat, darum müssen wir um unserer Hoffnung willen auch an strukturelle Fragen ran – ohne zu vergessen, für die (vielfältig) „Darbenden“ da zu sein!
Der „Freimut“ (Matthias Drobinski in der Süddeutschen Zeitung), mit dem auf der Versammlung in Frankfurt gesprochen wurde, brachte für mich etwas von dieser Hoffnung ans Licht. Vielleicht ist er auch Salz für/in einige Wunden der Kirche: brennend, aber heilend …
Martin Splett, Seelsorger in der Magdalenen-Klinik Georgsmarienhütte