Eingeschrieben im „Buch des Lebens“
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier gedachte am 18. April in einer zentralen Veranstaltung und mit einem ökumenischen Gottesdienst der Verstorbenen der Corona-Pandemie. Auch in der Kirche St. Johann in Osnabrück findet an diesem Tag ein Gottesdienst in diesem Sinne statt: Dechant Martin Schomaker segnet dann das „Buch des Lebens“: Seit mehr als einem Jahr hat er darin handschriftlich die Namen der Verstorbenen eingetragen.
Weitere Infos
- Hier finden Sie eine Vorlage des Seelsorgeamtes für eine Andacht, wenn Sie selbst als Hinterbliebene, kirchliche Einrichtung oder Gemeinde eine Gedenkfeier für die Verstorbenen ausrichten möchten. Die Vorlage kann auch unabhängig vom zentralen Gedenktag verwendet werden.
Seit mehr als einem Jahr schreibt Martin Schomaker die Namen der Verstorbenen der Pfarrgemeinde St. Johann in Osnabrück in ein großes, dickes Buch – das „Buch des Lebens“. Die Idee kam dem Pfarrer der Gemeinde, der gleichzeitig Dechant in Osnabrück ist, weil er gesehen und erfahren hat, dass die Corona-Pandemie für die Trauernden eine große Herausforderung darstellt: Beerdigungen dürfen nur in einem kleinen Kreis gehalten werden, Gesten von Nähe und Zuwendung seien schwierig. „Es ist ja nicht einmal ein Handschlag möglich.“ So ist das „Buch des Lebens“ auch eine Form der Trauerarbeit, eine Form, wie Angehörige ihren Toten gedenken können. „Wir wollen einen Ort anbieten, an dem die Menschen trauern können. Wir sagen: Bei Gott sind die Namen der Verstorbenen verzeichnet.“
Am 18. April wurde das Buch während des Sonntagsgottesdienstes gesegnet und auf den Familienaltar der Kirche gelegt – gut geschützt in einer speziell dafür angefertigten Schatulle. Für Angehörige und Freunde ist diese künftig geöffnet, damit sie die Namen der Verstorbenen eintragen können.
Im Video erzählt Martin Schomaker mehr über das „Buch des Lebens“:
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