Es kommt auf die Atmosphäre an

Strandkörbe Juist,
Bild: privat

Die Sommersaison hier auf Juist neigt sich dem Ende zu … das merkt man besonders am Strand: Die Strandkörbe werden nach und nach abtransportiert, es sind kaum noch Kinder im Sand spielend zu sehen, im Dorf ist kein Fahrradstau mehr. Die ganze Atmosphäre ändert sich.

Gleichzeitig ist es aber noch wunderbar sonnig und warm und das Meer lädt weiterhin zum Schwimmen ein. Ich spüre, wie sehr abhängig man doch von Atmosphäre ist, von Stimmung in der Natur und drumherum. Lust und Laune können schwanken und auch schnell „umkippen“. Wie abhängig ist davon dann, ob ein Problem in Angriff genommen wird oder sich Lethargie und Resignation breit macht. Je nach Atmosphäre scheint etwas händelbar oder man meint, man sei das Opfer von schlechten Umständen (da reicht schon ein unerwarteter Regenschauer), bösen Verstrickungen und Machenschaften. Bei guter Stimmung spürt man Kraft, sich für jemanden oder etwas einzusetzen auch entgegen aller schwierigen Umstände. Es hat einfach oft mit Atmosphäre zu tun, die einen umgibt.

Über die Autorin

Sr. Michaela Wachendorfer ist Exerzitienbegleiterin und lebt seit mehr als 14 Jahren auf der Insel Juist. Dort bietet sie u.a. Auszeiten an und versucht, Kirche als Gottesort lebendig und ansprechend zu gestalten. Im Bistumsblog gibt sie spirituelle Impulse, erzählt vom Leben und Arbeiten auf der Insel und von Begegnungen mit ständig wechselnden Menschen, die hier spontan Gemeinde bilden.

Atmosphäre bedeutet direkt übersetzt: Dunst/Hauch und Kugel.

Atmosphäre als Hauch, der mich umgibt, könnte, so denke ich mir, auch die Hl. Geistkraft sein, die Sauerstoff bietet, ohne die die Seele nicht wirklich leben kann.

Ab und zu gibt es leider Dellen in dieser Atmosphäre oder vielleicht „Ozonlöcher“, wo Gift durchdringt … In dem Sinn müsste ich wohl mehr darauf achten, dass ich mich wirklich tatkräftig für gesundes heilsames Klima einsetze, damit es weiterhin saubere Luft gibt zum Atmen, damit Neues kraftvoll wachsen und gedeihen kann, damit in der zwischenmenschlichen Atmosphäre Friede, Güte, Respekt, Wohlwollen, Interesse, Liebe Raum gewinnen und sich ausbreiten.

Manche setzen dafür ihr Leben ein. Einer hat sein Leben dafür hingegeben. Der suchte Menschen, die ihm den Rücken stärken – das heißt übrigens „nachfolgen“!

Die heutige Zeit ist inzwischen so „klimaschädlich“ geworden, dass es nicht mehr ernsthaft möglich ist, Dinge einfach „auszusitzen“, auch und besonders nicht in der Kirche! „Jetzt ist die Zeit, jetzt ist die Stunde, heute wird getan oder auch vertan, worauf es ankommt“.

Schreibe einen Kommentar

Die von Ihnen verfassten Kommentare erscheinen nicht sofort, sondern erst nach Prüfung durch das Bistum Osnabrück. Erforderliche Felder sind mit einem * markiert. Bitte beachten Sie unsere Datenschutzerklärung