Eure Söhne und Töchter werden Propheten sein

Protestschilder bei einem Streik
Bild: pixabay.com, GoranH

Danach aber wird Folgendes geschehen: Ich werde meinen Geist ausgießen über alles Fleisch. Eure Söhne und Töchter werden Propheten sein, eure Alten werden Träume haben und eure jungen Männer haben Visionen. Auch über Knechte und Mägde werde ich meinen Geist ausgießen in jenen Tagen. Ich werde wunderbare Zeichen wirken am Himmel und auf der Erde: Blut und Feuer und Rauchsäulen. Die Sonne wird sich in Finsternis verwandeln und der Mond in Blut, ehe der Tag des Herrn kommt, der große und schreckliche Tag. Und es wird geschehen: Jeder, der den Namen des Herrn anruft, wird gerettet. Denn auf dem Berg Zion und in Jerusalem gibt es Rettung, wie der Herr gesagt hat, und wen der HERR ruft, der wird entrinnen.

Joel 3,1-5

 

Fridays for Future PlakatAuch in Osnabrück gehen Schülerinnen und Schüler für die Zukunft auf die Straße. Jeden Freitag versammeln sie sich vor dem Theater in der Innenstadt oder auch an anderen Orten und streiken für das Klima. „Fridays for Future“ nennt sich die Bewegung, die von Schüler*innen und anderen jungen Menschen getragen wird. Auf einer eigenen Internetseite (https://fridaysforfuture.de) findet man nicht nur die Forderungen – im Wesentlichen, dass die Politik sich für die Einhaltung der Ziele des Pariser Klimaabkommens einsetze, – sondern auch angeschlossene Ortsgruppen und Streiktermine.

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Weil die Schüler*innen während der Schulzeit für das Klima demonstrieren, ist die Bewegung durchaus umstritten. Ihr Argument: Was hilft uns gute Bildung in der Zukunft, wenn wir keine mehr haben … Oder mit den Worten Greta Thunbergs: „Why should I be studying for a future that soon may be no more, when no one is doing anything to save that future?“ – „Warum sollte ich für eine Zukunft studieren, die vielleicht bald nicht mehr ist, wenn niemand etwas dafür tut, diese Zukunft zu retten?“ Die 16jährige Umweltaktivistin aus Schweden setzt sich seit August 2018 durch Schulstreiks für den Klimaschutz ein. Ihren Forderungen haben sich nicht nur Schüler*innen in unterschiedlichsten Staaten angeschlossen – über die „Fridays für Future“-Bewegung –, sondern sie findet mittlerweile auch international Gehör.

Für mich wird in ihnen etwas von der Verheißung des Propheten Joel sichtbar: „Ich werde meinen Geist ausgießen über alles Fleisch. Eure Söhne und Töchter werden Propheten sein, …“ (Joel 3,1bc). Die jungen Menschen erkennen die Zeichen der Zeit und nennen sie beim Namen. Sie stehen auf und ein für ein Anliegen, dass uns alle zutiefst angeht. Das ist unbequem, nicht nur für Politiker*innen, sondern auch für jede*n einzelne*n von uns, weil jede*r etwas dazu beitragen kann, dass Gottes gute Schöpfung erhalten bleibt für die Generationen nach uns.

Gottes Heilige Geistkraft wirkt genau so:

Erschütternd und aufrüttelnd – wie Sturmesbrausen und Beben,

hinaus- und antreibend – wie starker (Rücken)Wind,

entflammend und funkenschlagend – wie Zungen von Feuer,

verständigend und verbindend – wie Sprachenwunder,

belebend und inspirierend – für mehr Leben.

 

Inga Schmitt