Flucht und Migration als Thema im Religionsunterricht, aber auch für die Schulpastoral

Flucht und Migration als Thema im Religionsunterricht, aber auch für die Schulpastoral
Bild: pixabay.com, Gerd Altmann

„Was mich bewegt“ – die Antworten auf die Frage was Menschen wirklich bewegt, kann sehr unterschiedlich ausfallen. Mich hat bewegt als wir in einem Seminarraum in Haus Ohrbeck saßen und Fotoimpulse von jungen unbegleiteten und geflüchteten Menschen betrachteten. Die Fotos hatten junge geflüchtete Menschen gemacht als sie in Deutschland angekommen waren. Was bewegt sie? Was erleben sie? Was sehen sie und was fällt ihnen auf? Nicht nur eine spannende Perspektive, sondern auch eine sehr persönliche.

Mit der Missio-Referentin Karin Schuld und der Referentin für globales Lernen mit Misereor Andrea Tüllinghoff, haben wir einen sehr erfahrungsreichen Tag zu „Flucht und Migration“ verbracht. Er war inhaltlich so gut, tief bewegend und voller Informationen und Methoden für die Praxis, dass wir es gern hier für alle veröffentlichen wollen.

Auf einem Foto, das ich aus einer Fülle von Fotos ausgewählt hatte, waren Müllcontainer. Es brachte uns Seminarteilnehmer*innen etwas zum Schmunzeln: „Mülltrennung. Typisch deutsch!“ Was überhaupt nicht zum Schmunzeln eingeladen hat, waren dann die Auseinandersetzungen mit den Fluchtursachen: Und irgendwann hältst du es in deinem Land einfach nicht mehr aus und gehst. Im Seminar war das andere Land einfach nur der unbekannte Ort hinter einer Stellwand. Im Leben vieler Menschen weltweit sieht die Flucht in ein anderes Land ganz anders aus.

Noch nie habe ich so direkt gespürt, wann meine persönliche Grenze erreicht ist. Die Grenze das eigene Heimatland verlassen zu müssen, über die Grenze zu gehen – ohne zu wissen, was mich dort erwartet. Wie lange und unter welchen Umständen würde ich eigentlich bleiben? Und wann ist der richtige Zeitpunkt zu gehen? Es ist – wie zu erwarten ist – komplex.

Und nach dem Mittagessen im Seminar dann der Film „Rafael“. Eine wahre Begebenheit. Eine Niederländerin verliebt sich in einen Tunesier und sie versuchen aufgrund der politischen Unruhen gemeinsam in die Niederlande zu gelangen. Doch es klappt nicht wie geplant. Es bleibt nur die gefährliche Fahrt über das Mittelmeer. Ein Film, der sehr eindringlich zeigt was es persönlich für Menschen bedeutet, wenn der eigene Reisepass entscheidet. 

Am Ende des Tages sind sich alle einig: Flucht und Migration als Thema für die Religionsunterricht, aber auch als Thema unserer Schulseelsorge und Schulpastoral, das ist nach wie vor aktuell und wichtig.

Wenn Sie Fragen oder Rückmeldungen dazu haben, melden Sie sich gern direkt bei Andrea Tüllinghoff, Referentin für globales Lernen mit Misereor (a.tuellinghoff@bistum-os.de) oder Elisabeth Lis, Referentin für Schulpastoral (e.lis@bistum-os.de). 

Schauen Sie auch gern auf folgende Internetlinks:

Materialtipps zum Thema Flucht und Migration, auf die der Beitrag eingeht:

Weiteres Unterrichtsmaterial zum Thema Flucht und Fluchtursachen:

Für den Beitrag: Andrea Tüllinghoff und Elisabeth Lis

Bildung

Medienstellen Lingen, Osnabrück und Papenburg

Im Bistum Osnabrück gibt es an drei Standorten Medienstellen/Religionspädagogische Arbeitsstellen: In Lingen, Osnabrück und Papenburg. Diese stellen Interessierten Medien, Materialien und Literatur für die Arbeit in der Gemeinde, im Religionsunterricht und im Kindergarten zur Verfügung. Weiter Infos und Öffnungszeiten gibt es auf der Internetseite: www.medienstelle-osnabrueck.de

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