Flussfahrtgedanken

In diesen Tagen begebe ich mich auf den Rhein. Ich freue mich auf eine ruhige Flussfahrt mit guten Freunden rheinabwärts in die Niederlande und nach Belgien mit all den klangvollen Namen der großen Städte, die so viel Kultur und weltoffenes Leben ausstrahlen. Es ist zwar nur eine Woche, aber zum Abschalten in diesen so angespannten Zeiten doch durchaus geeignet.

Dabei denke ich an die vielen jungen Leute, die viel Durchhaltekraft beweisen mussten im zurückliegenden Corona-Jahr, an die Schülerinnen und Schüler, die unter komplizierten Bedingungen Schule machen mussten – natürlich auch an ihre Lehrer und Lehrerinnen. Ich denke an die Jugendgruppen, die nur unter erschwerten Bedingungen Jugendarbeit machen konnten und dafür viele kreative Ideen entwickelt haben. Ich denke an die vielen Messdienerinnen und Messdiener, die kaum im Gottesdienst zum Zuge gekommen sind, vielleicht auch manches verlernt haben, unsicher geworden sind und dennoch Gruppenarbeit aufrechterhalten haben.

Wir sollten nicht vergessen, dass der Verlust von zwei Jahren in der Persönlichkeitsentwicklung und -bildung junger Leute erheblich schwerwiegender ist als bei Erwachsenen und älteren Menschen. Dass die meisten jungen Leute dennoch mit viel Mut und Vertrauen ihren Weg weitergehen und „dran“ geblieben sind am Beziehungsnetz ihre Umgebung, dafür möchte ich von Herzen danken. Für die Zeit nach Corona sind diese Erfahrungen des Durchstehens von hoher Bedeutung.

Wir alle können uns nur wünschen – und jetzt durch Besonnenheit verstärken –, dass nach der Ferien- und Urlaubszeit eine neue Normalität anhält und nachhaltig wirkt für eine gute Zukunft gerade der jungen Menschen!

Mit solchem Dank und Wunsch kann ich entspannter auf dem Rhein dahingleiten.