Freut euch?!

Kerzenleuchter
Bild: pixabay.com, ChristinaZetterberg

Die Geistkraft Gottesי der Macht über mich, ist auf mir. Weil Gott mich gesalbt hat, bin ich gesandt, den Armen frohe Botschaft zu verkünden, die zu verbinden, die ein zerbrochenes Herz haben, auszurufen den Gefangenen die Befreiung und den Gebundenen die Lösung ihrer Fesseln, auszurufen ein Jahr des Wohlgefallens für Gott. Laut freue ich mich über Gott, meine Kehle jubelt über meine Gottheit, denn sie hat mir Kleider der Rettung angezogen, mich in den Mantel der Gerechtigkeit gehüllt, wie ein Bräutigam den feierlichen Schmuck anlegt und eine Braut sich schmückt mit ihren Schmuckstücken. Ja, wie aus der Erde ihr Gewächs hervorsprießt und ein Garten seine Samen wachsen lässt, so lässt Gott, die Macht über alles, Gerechtigkeit wachsen und Lobpreis in Gegenwart aller fremden Völker.

Bibel in gerechter Sprache, Jesaja 61,1-2a.10-11

 

Mitten in Zeiten mit Corona-Pandemie und Überlegungen zu einem sogenannten harten Lockdown über Weihnachten und Jahreswechsel mutet uns die Leseordnung Freude zu. „Laut freue ich mich über Gott“ (Jes 61,10a), heißt es in der ersten Lesung, in der zweiten „Freut euch zu jederzeit!“ (1 Thess 5,16). Und bereits der Eröffnungsvers der Messe am 3. Adventssonntag ruft zur Freude auf: „Freut euch im Herrn zu jeder Zeit! Noch einmal sage ich: Freut euch! Denn der Herr ist nahe.“ (Phil 4,4.5b). Daher hat dieser Adventssonntag seinen Namen: „Gaudete“ – „Freut euch“. Mehr als die Hälfte der Vorbereitungszeit auf Weihnachten hin ist geschafft, die Freude über die Menschwerdung strahlt bereits auf. Nicht von ungefähr zieht das „Friedenslicht von Bethlehem“  von jetzt an seine Kreise in die Gemeinden hinein.

Freude auf Knopfdruck aber funktioniert nicht. Wer keinen Grund zur Freude hat, kann sich nicht freuen. Manchmal hilft es, sich auf die Suche nach Erfreulichem zu begeben. Gerade in dieser Zeit werden die kleinen Freuden des Alltags so leicht verdeckt. Ich persönlich muss gar nicht tief graben und finde vieles, über das ich mich freue und wofür ich dankbar bin; ich bin im näheren und weiteren Umfeld von Corona bisher verschont geblieben. Ich bin mir bewusst, dass es bei weitem nicht allen so geht.

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Wenn Sie zu letzteren gehören, wünsche ich Ihnen, dass durch warmherzige Gesten und hilfsbereite Menschen Ihre Dunkelheiten erleuchtet und zerbrochene Herzen verbunden werden.

Wenn Ihnen wie mir mehr als genug Freude zuteilwird: Lassen Sie uns zu Lichtträger*innen wie der Heiligen Lucia (deren Gedenktag wir am 13. Dezember feiern) werden und der frohen Botschaft Hand und Fuß, Herz und Mund, Ohr und Auge geben.

Freudenreichtum an diesem 3. Advent und darüber hinaus wünscht

Inga Schmitt (Pastoralreferentin)