Gemeinsam gegen dunkelbraune Fantasien
Es kommt ja derzeit nicht so oft vor, dass man stolz sein kann auf die katholische Kirche. Aber im Moment bin ich es: Erstmals hat sich eine Vollversammlung der deutschen Bischöfe in einem klaren Wort und einstimmig gegen Rechtsradikalismus und völkisch-nationale Politikangebote in unserem Land ausgesprochen. Laut und vernehmlich sagen sie, dass solches Gedankengut alles Mögliche sein kann, aber sicher nicht christlich oder katholisch.
Ich bin den Bischöfen dankbar für diese klare Position. Damit unterstützen sie all die vielen, vielen Menschen, die seit Wochen auf die Straße gehen und zeigen, wie bunt und friedfertig unser Land sein kann. Und damit setzen sie ein Zeichen für andere Institutionen.
Über die Autorin
Martina Kreidler-Kos ist Leiterin des Osnabrücker Seelsorgeamts. Ihr liegen die großen Fragen der Kirche am Herzen – aber auch die kleinen, alltäglichen und nur scheinbar nebensächlichen Dinge.
Man muss wirklich nicht viel vom Evangelium verstanden haben, aber es gibt eine Botschaft, die klar bleibt, egal wie man sie dreht oder wendet: Die Liebe Gottes gilt allen Menschen. Ausnahmslos. Alle haben die gleiche Würde, egal woher sie kommen oder wohin sie gehen. Wer anfängt zu sortieren, ist auf dem falschen Dampfer. Dass alle Bischöfe jetzt gemeinsam die Stimme gegen solche rabenschwarzen oder dunkelbraunen Fantasien erheben, ist wichtig und wegweisend und gut.