Göttliche Spielfreude statt Schubladendenken

Kinder rennen auf Wiese mit bunten Ballons
Bild: canva.com

Als er die Fundamente der Erde abmaß, da war ich als geliebtes Kind bei ihm. Ich war seine Freude Tag für Tag und spielte vor ihm allezeit. Ich spielte auf seinem Erdenrund und meine Freude war es, bei den Menschen zu sein.

Sprüche 8,30-31

In einem Bewerbungsgespräch vor einigen Jahren wurde ich einmal gefragt, was ich ändern wollen würde, wäre ich Päpstin. Auf Vieles vorbereitet – aber nicht darauf – antwortete ich aus dem Bauch heraus recht spontan: „Ich würde das Bewerten abschaffen.“ Ja – das ist mein Thema: Bewerten, in Schubladen stecken, labeln, aufwerten und damit abwerten, oben und unten. Das gefällt mir nicht, das hilft nicht; Unterkomplexität und Eindimensionalität beruhigen nur oberflächlich.

Mit Pfingsten und dem Dreifaltigkeitssonntag stehen Freiheit, Chancen und Fülle im Mittelpunkt. Göttliche Spielfreude als regenbogenbunte Option „on top“ zu schwarz und weiß!

Die Menschen sind dazu berufen, frei zu sein, in sich die Idee Gottes für ihr Leben zu entdecken! Das ist doch wunderbar, bunt, groß, vielfältig, schöpferisch, kreativ – da denke ich eher an Konfetti, bunte Wiesen, Regenbogen, Potenziale. Nicht an gut Wegsortiertes irgendwo in Schubladen.

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Wer oder was kann denn Gottes große Schöpfung eindeutig in eine Schublade packen? Und wem dient es? Manche sagen, drei sind einer zu viel – ich finde: Die Dreifaltigkeit ist der Inbegriff göttlicher Fülle. Sie ist immer mehr, immer weiter, immer freier, als sich für das eine oder das andere entscheiden zu müssen!

Da ist Gott – als Vater, als Sohn und als Hl. Geistkraft, dem Inbegriff göttlicher Unverfügbarkeit, Freiheit! Möge sie kräftig wehen und den Staub von der Hoffnung pusten!

Vera Jansen