Initiative Niedersächsischer Ethikrat (INE)

gemalte Hände
Bild: unsplash.com, Tim Mossholder

„Im Kampf gegen die Corona-Pandemie müssen wir uns auch ethischen Fragen stellen. Welche Maßnahmen haben welche existentiellen und sozialen Folgen für die Menschen, insbesondere für Schwächere und Benachteiligte? Da wollen wir hingucken und hinhören.“ So umschreibt Dr. Martin Splett das Anliegen der 2020 neu gegründeten Initiative Niedersächsischer Ethikrat. Splett ist Hospizreferent und Klinikseelsorger im Bistum Osnabrück und gehört dem Gremium in Vertretung von Bischof Franz-Josef Bode an. Im Interview erzählt er mehr dazu:

Wie ist es zur Initiative Niedersächsischer Ethikrat gekommen?

Kontakt

Martin Splett

Martin Splett
Referent für Hospizarbeit und Trauerseelsorge
Domhof 12
49074 Osnabrück
0541 318-254
E-Mail-Kontakt

Als die ersten Auswirkungen von Schutzmaßnahmen gegen Corona spürbar wurden, gab es Anlass zur Sorge, dass dabei viele Menschen und Personengruppen zu kurz kommen. Martina Wenker, Präsidentin der Ärztekammer Niedersachsen, und Thela Wernstedt, Palliativmedizinerin und Landtagsabgeordnete, haben sich Ende April mit den Bischöfen Franz-Josef Bode und Ralf Meister zusammengetan, um eine Initiative auf den Weg zu bringen, die ethischen Fragen rund um die Folgen der Corona-Krise nachgehen soll. Daraus ist mittlerweile ein unabhängiges Gremium mit rund einem Dutzend Mitgliedern geworden.

Was will die Initiative erreichen?

Zum einen geht es darum, im Umgang mit der Corona-Pandemie darauf zu achten, welche sozialen Folgen politische Maßnahmen oder gesellschaftliche Verhaltensweisen haben, insbesondere für Schwächere und ohnehin Benachteiligte. Die Initiative Ethikrat will Politik und Öffentlichkeit für ethische Fragen, für Themen wie Gerechtigkeit und Solidarität sensibilisieren. Zugleich tritt sie für gesellschaftliche Mitbestimmung ein und möchte denen eine Stimme geben, die sonst vielleicht zu wenig Gehör finden.

Welche konkreten Vorhaben stehen an?

Weiter Infos

Die Initiative wird sich in den kommenden Monaten mit sozialethischen Stellungnahmen zu Maßnahmen gegen Corona einbringen. Ein erster Aufschlag wurde mit einem Diskussionspapier noch vor der Sommerpause gemacht, das die Situation der jungen Generation aufgreift. Inzwischen gibt es auch eine ausführliche Stellungnahme zum Thema. Jetzt werden wir weitere betroffene gesellschaftliche Gruppen in den Blick nehmen – ethische Themen im Zusammenhang mit der Bewältigung der Corona-Krise gibt es genug.