Keine Angst vor der Unendlichkeit

Faith over fear
Bild: www.canva.com

In jener Zeit nahm Jesus Petrus, Jakobus und Johannes beiseite und führte sie auf einen hohen Berg, aber nur sie allein. Und er wurde vor ihnen verwandelt; seine Kleider wurden strahlend weiß, so weiß, wie sie auf Erden kein Bleicher machen kann. Da erschien ihnen Elíja und mit ihm Mose und sie redeten mit Jesus. Petrus sagte zu Jesus: Rabbi, es ist gut, dass wir hier sind. Wir wollen drei Hütten bauen, eine für dich, eine für Mose und eine für Elíja. Er wusste nämlich nicht, was er sagen sollte; denn sie waren vor Furcht ganz benommen. Da kam eine Wolke und überschattete sie und es erscholl eine Stimme aus der Wolke: Dieser ist mein geliebter Sohn; auf ihn sollt ihr hören. Als sie dann um sich blickten, sahen sie auf einmal niemanden mehr bei sich außer Jesus. Während sie den Berg hinabstiegen, gebot er ihnen, niemandem zu erzählen, was sie gesehen hatten, bis der Menschensohn von den Toten auferstanden sei. Dieses Wort beschäftigte sie und sie fragten einander, was das sei: von den Toten auferstehen.

Markus 9, 2-10

Mal ehrlich: Das sprengt doch jegliche Vorstellungskraft – „von den Toten auferstehen“, verwandelt werden in einer Weise, die mit menschlichen Mitteln nicht machbar ist.
Wer bekommt es da nicht mit der Angst zu tun?
Und dann auch noch eine Stimme, die aus dem Off ertönt. Und Jesus, der fordert, mit niemandem darüber zu sprechen, was man gesehen hat. Ganz schön viel verlangt.

Kein Wunder, dass die Jünger „vor Furcht ganz benommen“ sind. Und gleichzeitig stellen sie entscheidende Fragen. Sie fragen einander, was das denn überhaupt heißt, von den Toten aufzuerstehen.

Das Bibelfenster

Hier kommentieren jede Woche Menschen aus dem Bistum Osnabrück eine Bibelstelle aus einer der aktuellen Sonntagslesungen – pointiert, modern und vor allem ganz persönlich.

Haben Sie eine Frage? Eine ganz andere Idee zum Thema? Oder möchten das Bibelfenster als kostenlosen Newsletter abonnieren?

Dann schreiben Sie uns!
An bibelfenster@bistum-os.de

Ich erinnere mich gut an eine Phase in meiner Kindheit, als ich mich häufig gefragt habe, wie sich das wohl anfühlt, tot zu sein. Noch heute kann ich die damals in mir aufsteigende Panik fühlen, wenn ich mir vorstellte, dass nach dem Tod einfach nichts sein könnte. Dass da möglicherweise für immer Leere sei.

Den Glauben an die Auferstehung der Toten bekennen wir im Glaubensbekenntnis. Heute kann ich diesen Glauben formulieren – auch ohne eine genaue Vorstellung davon zu haben, wie es denn nach dieser Auferstehung genau aussehen mag. Ich habe eine begründete Hoffnung, dass am Ende eben nicht alles zu Ende ist, sondern dass da Leben sein wird – ewiges. Und ich finde, es ist total in Ordnung, dass diese Dimension „Unendlichkeit“ uns manchmal in ihrer Größe und Unbegreiflichkeit etwas Respekt einflößt.

Eine segensreiche, von der Auferstehungshoffnung erfüllte Zeit!

Farina Dierker