Bistum
Was ist ein Bistum? Um diese Frage zu beantworten, ist es notwendig sich einmal anzuschauen, wie die Kirche organisiert ist. Das kann auf den ersten Blick etwas unübersichtlich wirken, ist aber in Wirklichkeit gar nicht so kompliziert. Um die Struktur der Kirche etwas besser zu verstehen, kann man gut im Kleinen beginnen: bei den Pfarreien oder auch Pfarreiengemeinschaften. Dies sind Gemeinschaften von Gläubigen, denen ein Pfarrer vorsteht. Gemeinsam wird hier der Glauben in Gottesdiensten gefeiert. Einen Zusammenschluss mehrerer Pfarrgemeinden bezeichnet man als Dekanat. Dem Dekanat steht ein Dekan oder Dechant vor. Ein Bistum ist wiederum untergliedert in diese Dekanate. Das Oberhaupt des Bistums ist der Bischof – es handelt sich bei dem Bistum also um den Amtsbereich eines katholischen Bischofs.
Das Bistum Osnabrück ist beispielsweise untergliedert in zehn Dekanate und 73 Pfarreien und Pfarreiengemeinschaften. Unserem Bistum steht aktuell der Bischof Franz-Josef Bode vor.
Ein anderer Begriff für das Bistum ist die Diözese. Dieser Begriff stammt von dem lateinischen diocesis, was so viel wie „Haushaltung“ oder „Verwaltung“ bedeutet. Man könnte also sagen, eine Diözese ist ein Gebiet, in dem mehrere katholische Gemeinden gemeinsam verwaltet werden. In der evangelischen Kirche bezeichnet man diese Bezirke, in denen viele Gemeinden gemeinsam verwaltet werden, Landeskirche. Trotz ihrer Eigenständigkeit sind die verschiedenen Bistümer auch untereinander verbunden.
In der römisch-katholischen Kirche gibt es zur Zeit 2.945 Diözesen oder Bistümer. Bistümer können bezüglich ihrer Größe und ihres Alters sehr unterschiedlich sein. So wurde das älteste Bistum, das Bistum Trier, bereits im Jahr 270 gegründet und das jüngste Bistum, das Bistum Görlitz, besteht erst seit 1994. Teilweise lassen sich Alter und Entstehungsgeschichte eines Bistums heute aber auch gar nicht ganz genau zurückverfolgen. Auch die Entstehung des Osnabrücker Bistums lässt sich nicht eindeutig auf ein bestimmtes Jahr festlegen: Um das Jahr 780 errichtete Kaiser Karl der Große eine Missionsstation zur Bekehrung der Sachsen in Osnabrück. Aus dieser Missionsstation entwickelte sich um das Jahr 800 der Dom und das Bistum Osnabrück.
Weitere Infos
- Im Kunst- und Kirchenlexikon des Diözesanmuseums erklären Mitarbeiter*innen weitere Fachbegriffe und vermitteln Hintergrundwissen, um kirchliche Kunstschätze besser kennenzulernen.
Errichtet oder aufgehoben wir ein Bistum in der Regel durch den Papst. Mehrere Bistümer können wiederum zu einer sogenannten Kirchenprovinz zusammengeschlossen werden. An deren Spitze steht dann der Erzbischof, dessen Bistum das Erzbistum ist. Das Bistum Osnabrück ist zum Beispiel seit 1995 Teil der Kirchenprovinz bzw. des Erzbistums Hamburg. In Deutschland gibt es zur Zeit sieben Erzbistümer, deren Ziel unter anderem ein gemeinsames Vorgehen in der Seelsorge der Nachbardiözesen, sowie die Stärkung der Beziehungen der Diözesenbischöfe untereinander ist. Das Bistum ist meist nach dem Ort des Bischofssitzes benannt.
Zusammengefasst lässt sich sagen: Das Bistum oder die Diözese ist ein Verwaltungsbezirk in der katholischen Kirche, der geografisch begrenzt ist und dem der Bischof vorsteht.
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