Kunst, die der Hoffnung dient

Kunst, die der Hoffnung dient
Bild: AdobeStock.com, parsadanov

Eine besondere Unterbrechung der bedrückenden Corona-Zeit hatte ich jetzt durch den Besuch einer Ausstellung im Diözesanmuseum Paderborn: „Rubens und der Barock im Norden“. Wie schon öfter besuchte ich auch diese Ausstellung mit einem Familienkreis, mit dem ich schon seit meiner Zeit als Pfarrer vor mehr als 30 Jahren verbunden bin.

Geführt hat uns Museumsdirektor Professor Christoph Stiegemann. Ein Feuerwerk von Wissen, Kompetenz, Zuwendung und erzählerisch-darstellendem Talent begegnete uns, so dass die ganze Geisteswelt des Barock mit ihren Auswirkungen bis in die heutige Situation zur Sprache kam.

Über den Autor

Franz-Josef Bode ist unser Bischof und Vorsitzender der Pastoralkommission der Deutschen Bischofskonferenz. Seit 2010, damals als erster deutscher Bischof, schreibt Bode in unserem Bistumsblog über Begegnungen und Gedanken aus seinem bischöflichen Alltag.

Die stufenweise Anlage des Paderborner Museums ist eine hervorragende Kulisse für die Ausprägungen des Barock, der sich als Darstellung des großen Welttheaters versteht – mit der prallen Lebenslust der Menschen und gleichzeitig einem tiefen Sinn für die Vergänglichkeit und Zerbrechlichkeit des Lebens. Die ganze Spannbreite der Gefühle drückt sich in Bildern und Skulpturen aus und nimmt den Betrachter mit, macht ihn zum Mitspieler in dem großen Spiel der Schöpfung und der Heilsgeschichte Gottes mit den Menschen, dem großen Spiel von Leben und Tod, Auferstehung, Erlösung und Verherrlichung.

Ein paar Fetzen eines im Krieg zerstörten Paderborner Altarbildes aus der Werkstatt Rubens bildet den Kern und Ausgangspunkt des geistlichen, kultur- und geistesgeschichtlichen, theologisch-spirituellen Wegs, zu dem der Besucher eingeladen ist.

Weitere Infos

Das zu erleben war eine wirklich wohltuende Unterbrechung in unseren derzeitigen Herausforderungen. Eine Unterbrechung, die zur Annahme und Deutung dieser Situation beiträgt. Es war ein Moment des Aufatmens und Durchatmens im Blick auf eine Kunst, die die harten Realitäten nicht verschweigt, aber einer unverschämten Hoffnung dient.

Man kann den Paderborner Veranstaltern nur dankbar sein, dass sie diese Ausstellung mit coronabedingt verspätetem Anfang und trotz vieler Einschränkungen doch gewagt haben. Denn Kunst und Kultur sind immer wichtig, aber besonders jetzt, in der Krise. Momente der Besinnung, die uns helfen, dem Ganzen gewachsen zu sein.

 

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