Letzte Hilfe

Das Lebensende von Angehörigen, befreundeten oder nahestehenden Menschen macht oft hilflos. Viel von dem Wissen, wie man Sterbende begleitet, ist im Lauf der vergangenen Jahrzehnte verloren gegangen. Um diese Fähigkeiten wiederzuentdecken, gibt es die sogenannten Letzte Hilfe Kurse – ein Angebot, das Mut machen soll, sich Sterbenden zuzuwenden und sie in dieser wichtigen Lebensphase zu begleiten.

Erste Hilfe ist die Maßnahme, die das Überleben sichern soll. Letzte Hilfe soll sterbenskranken Menschen Linderung von Leiden verschaffen und der Erhaltung von Lebensqualität dienen. Dabei geht es nicht um Sterbehilfe, sondern darum, den Abschied vom Leben leichter zu macht.

Kontakt

Martin Splett
Referent für Hospizarbeit und Trauerseelsorge
Domhof 12
49074 Osnabrück
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Wer Sterbende auf ihrem letzten Weg begleiten will, braucht dafür Mut und Wissen. Seit zehn Jahren gibt es daher den Ansatz der Letzten Hilfe in Deutschland. Mehr als 102.000 Personen haben bereits an Letzte Hilfe Kursen teilgenommen. Mehr als 6.000 Kursleitende sind ausgebildet worden und mittlerweile gibt es die Kurse in 23 Ländern weltweit.

In diesen Kursen lernen interessierte Menschen Basiswissen und einfache Handgriffe, die helfen, Sterbende zu begleiten und ihnen beizustehen. Im Mittelpunkt steht dabei die Zuwendung – sie ist das, was alle am Lebensende am meisten brauchen. Wie bei der Ersten Hilfe soll auch die Letzte Hilfe Grundlagen zur praktischen Hilfe und zur Mitmenschlichkeit in schwierigen Situationen vermitteln.

Lea Wenker, Gemeindereferentin in der katholischen Kirchengemeinde St. Cyriakus in Salzbergen, hat einen dieser Kurse besucht:

„Der Kurs ist immer mit den gleichen vier Abschnitten gestaltet: Sterben als Teil des Lebens, Vorsorgen und entscheiden, Leiden lindern und Abschied nehmen. Der Kurs richtet sich eigentlich an alle Menschen – aber besonders an Angehörige von Menschen, die im Sterben liegen, schwer krank sind oder gepflegt werden müssen. Dabei haben wir z. B. praktisch gelernt, wie man einer Person, die es selbst nicht mehr kann, bei der Mundhygiene und beim Trinken helfen kann.“

Im Kurs wird über die Normalität des Sterbens als Teil des Lebens gesprochen. Auch Themen wie Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht werden behandelt. Es geht darum, mögliche Leiden zu verstehen und Linderung zu ermöglichen – aber auch darum, mit den schweren und den leichteren Stunden des Abschieds umzugehen. Die Kurse werden von qualifizierten Kursleitenden durchgeführt. Sie können kompakt an einem Nachmittag oder Abend stattfinden, wahlweise auch online.