Momentaufnahmen

Ich werde gefragt, wie ich die Einführung unseres neuen Bischofs erlebt habe. Drei Momente haben mir besonders gut gefallen.

Der Erste: Ich bin als Begrüßungsdienst der Bischöfe und Vertreter*innen der Ökumene eingeteilt. Wie es in der Natur der katholischen Sache liegt, zeige ich vielen unterschiedlich festlich gekleideten Männern ihre Plätze. Auf einmal stehen zwei Frauen vor mir, beide sind Pastorinnen der reformierten Kirche. Ich freue mich sehr sie hier zu sehen und sage: „Wie schön, dass Sie sich in diese sehr katholische Liturgie wagen!“ Die Jüngere von beiden antwortet lachend: „Ja, und hierhin schicken wir unsere besten Frauen.“ Wunderbar!

Der zweite Moment: Mir gefällt das Grußwort des Vorsitzenden der deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing. Ich schätze ihn sehr und bin wieder einmal dankbar für seinen erfrischenden Ton. Er erzählt, dass er mit Dominicus den „Anfängerkurs für Bischöfe in Rom“ absolviert hat. Der ganze Dom schmunzelt und ich denke: Wie schön, dass auch wichtige Ämter eingeübt werden müssen und wichtige Menschen zugeben können, dass macht man nicht mal eben so.

Und der dritte, sehr besondere Moment in einer Liturgie voller besonderer Momente: Der immer ein bisschen spröde wirkende evangelische Landesbischof Ralf Meister sagt den wichtigsten Satz schlicht und unverstellt am Ende seiner kleinen Rede: „Gott segne Sie!“ So kann es gut werden.