„In der Medienstelle?! Ach…interessant…und was macht man da so?“ So in etwa sind die Reaktionen, wenn ich von meiner neuen Aufgabe erzähle. Dabei ist die Antwort eigentlich ganz einfach, obwohl sie für viele überraschend vielfältig ist…
Es war schon ein seltsamer Schritt, nach genau 4000 Tagen an der Ursulaschule Osnabrück ganz aus der Schule zu gehen. Dabei ist mir ein berufliches Leben „außerhalb von Schule“ gar nicht sonderlich fremd: Nach meinem Lehramtsstudium in Paderborn arbeitete ich als Wissenschaftlicher Mitarbeiter in der AG Schulpädagogik/Allgemeine Didaktik/Medienpädagogik und promovierte dort zum Thema „Medien- und Informationskompetenz von Schüler:innen“. Erst anschließend ging ich nach Osnabrück ins Referendariat bzw. in den Schuldienst. Parallel zu meiner Schultätigkeit bin ich seit mittlerweile sechs Jahren als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an das Institut für Katholische Theologie der Universität Osnabrück teilabgeordnet, um dort Lehramtsstudierende im Bereich GHR300 für das Unterrichtsfach Katholische Religion fachdidaktisch auszubilden. Daneben habe ich u. a. in der niedersächsischen Zentralabiturkommission für Katholische Religion mitgearbeitet und bin seit 2021 für die schulpraktische Ausbildung der Gemeinde- und Pastoralassistenten im Bistum Osnabrück verantwortlich.
Und nun wechselte ich im August 2022 meinen Hauptarbeitsplatz: Vom Klassenraum als Lehrer für Mathematik und Kath. Religion in die Religionspädagogischen Arbeitsstelle/Medienstelle Osnabrück als Religionspädagogische Leitung. „Ach…interessant…und was macht man da so?“ werde ich – in Anlehnung an den bekannten Cartoon von Thomas Plaßmann – seitdem häufig gefragt. Kurz zusammengefasst lautet dann die einfache Antwort: Beratung und Unterstützung in religionspädagogischen und medienpädagogischen Fragen.
Die Antwort ist für Einige auch insofern überraschend, da die Funktion der Medienstelle nicht immer bekannt ist: In der Medienstelle bieten wir nicht nur ein aktuelles Angebot an theologischen und didaktischen Fachbüchern und -zeitschriften sowie Unterrichtsmodellen für den Religionsunterricht an, sondern stellen – im Gegensatz zu einer klassischen Fachbereichsbibliothek – darüber hinaus eine Vielzahl an haptischen Materialien (z. B. Medienkoffern zu den Weltreligionen, Erzählschienen, Flanellbilder, Erzähltaschen, Kamishibais, Egli-Figuren + Zubehör, Kreativtaschen, Erlebnispädagogische Spiele, usw.) und Filmen mit unterrichtspraktischem Begleitmaterial (online über das Medienportal oder auf DVD) kostenlos zur Verfügung. Individuelle Beratung spielt für uns eine genauso große Rolle wie themenspezifische Führungen, praxisbezogene Workshops/Lernwerkstätten und Fortbildungsangebote für unterschiedliche Gruppen. Daher helfen wir bei der Auswahl von geeigneten Materialien und unterstützen auch bei der Konzeption von Lehr-Lernprozessen.
Perspektivisch möchte ich die Medienstelle bei Religionslehrer:innen, Student:innen, Referendar:innen, aber auch bei Erzieher:innen und pastoralen Mitarbeiter:innen gerne als Ort des fachlichen, didaktisch-methodischen sowie des kollegialen Austauschs profilieren, als Anlaufstelle für Fragen zur Religionspädagogik, Unterrichtspraxis, Pastoral und Medienbildung.
Beispielsweise werden mit dem neuen Unterrichtsfach „Christlicher Religionsunterricht“ (CRU) in Zukunft eine Vielzahl an neuen Herausforderungen anstehen: Von den Religionslehrer:innen werden dann mehr als bisher theologische Fachkompetenz sowie fachdidaktische und methodische Kompetenzen abverlangt. Dahingehend möchte ich nicht nur zukünftige Religionslehrer:innen an der Universität ausbilden, sondern auch in der Medienstelle Fortbildungen und Lernwerkstätten anbieten, Arbeitsmaterialien bereitstellen und entwickeln sowie die Vernetzung mit anderen religionspädagogischen Einrichtungen forcieren, um die Kolleg:innen gut zu unterstützen. Bei Bedarf komme ich auch gerne zu Ihnen in die Einrichtung, Fachgruppe, Veranstaltung, etc. Sprechen Sie mich einfach an!
Im nächsten Jahr steht übrigens ein weiterer Wechsel an, auf den ich mich besonders freue: Dann werden wir mit der Medienstelle den Keller des Priesterseminars verlassen und in die umgebaute Herz-Jesu-Kirche ziehen. Eine wirklich vielversprechende Perspektive – und das passend zum Jubiläum „50 Jahre Medienstelle“.
Kommen Sie doch mal bei uns vorbei – bei einem Kaffee können Sie in Ruhe durch unser Angebot stöbern…