Jens Kuthe ist in der Abteilung Schulen und Hochschulen zuständig für die Durchführung und Koordination von Fort- und Weiterbildungen für Religionslehrkräfte, für die Kirchliche Unterrichtserlaubnis und die Missio canonica, die Belange der Fachkonferenzen/-gruppen in den Schulen und die Begleitung und Förderung der Hochschulseelsorge im Bistum Osnabrück.
Kindheit, Jugend und schulische Laufbahn waren in der Ostfriesischen Diaspora noch wenig von der katholischen Kirche und Gemeindeleben geprägt. Zum Studium der katholischen Theologie und Latinistik für das Lehramt an Gymnasien verschlug es mich dann zurück in meine Geburtsstadt Osnabrück. Neben dem Studium hatte ich das große Glück, einen Arbeits- und auch Lebensschwerpunkt in der hiesigen Hochschulgemeinde zu finden. Damit einher gingen prägende Erfahrungen (nicht immer nur gute) beim Weltjugendtag 2005 in Bonn und Köln, dem Katholikentag 2008 in Osnabrück und dem 2. Ökumenischen Kirchentag in München.
Nach dem Referendariat an der Angelaschule Osnabrück konnte ich sowohl an dieser als auch an der Ursulaschule – und damit einer weiteren Schule der Schulstiftung – Unterrichtserfahrungen im gymnasialen Bereich sammeln. Wenngleich die Auseinandersetzung der Schüler:innen mit spannenden fachlichen Inhalten und existentiellen Fragestellungen mich begeistert, forderten mich zusehends existenzielle Krisen, Bedürfnisse und Beeinträchtigungen aller Art im Schüler:innenleben heraus, wenngleich oder gerade weil ich ihnen im Schulalltag verhältnismäßig wenig begegnet bin. Eine Weiterbildung Sonderpädagogik mit den Schwerpunkten ESE und LE sowie einer Schwerpunktsetzung bei inklusiven Settings verschaffte hier neue Perspektiven und drängt mich seitdem, inklusive Grundierungen (im Sinne eines weiten Inklusionsbegriffs) in die Religionspädagogik einzutragen. (Eine Quelle der Inspiration ist hier das Projekt der Inklusiven Religionspädagogik der Vielfalt www.inrev.de)
Seit 2015 arbeite ich mit stetig anwachsendem Stellenanteil (seit 2021 nun mit voller Stelle) in der Abteilung Schulen und Hochschulen des Bistums Osnabrück – ursprünglich mit Blick auf die Schulformen Gymnasium und Gesamtschule sowie die Fortbildungsdurchführung und -koordination. Seitdem ist mein Arbeitsfeld stetig gewachsen. Seit 2019 habe ich die Aufgabe, die herausfordernde Arbeit der Hochschulseelsorger:innen im Bistum Osnabrück zu unterstützen. Das zunehmend säkularer werdende universitäre Umfeld und das immer schulisch-organisiertere Studium, stehen u.a. dem Bedarf nach einer gemeindlichen Verortung/Vernetzung zunehmend entgegen.
Die Fortbildungsarbeit hat sich nicht zuletzt durch Corona grundlegend gewandelt. Die Arbeitsbelastung der vielen Kolleg:innen an den unterschiedlichen Schulformen ist inzwischen so groß, dass immer weniger Freiräume für eine gezielte Auszeit zur intellektuellen Auseinandersetzung und/oder fachpraktisch-didaktischen Diskussion vorhanden sind. Hier sind wir zusammen mit verschiedenen Kooperationspartnern auf der ständigen Suche nach neuen Formaten und Themen. Zu diesen Kooperationspartner:innen gehören inzwischen immer mehr die Religionspädagogischen Institute und Arbeitsstellen der evangelischen Kirchen, für deren hohe Kollegialität und inspirierend-kreative Zusammenarbeit ich überaus dankbar bin.
Nicht nur aufgrund des letzten Punktes freue ich mich sehr über den eingeschlagenen Weg der evangelischen Kirchen und Bistümer in Niedersachsen zu einem gemeinsamen verantworteten Christlichen Religionsunterricht. Der Beratungsprozess und das Symposion sowie die vielen Rand- und Planungsgespräche, waren für mich ein Füllhorn an ökumenischer Zusammenarbeit und gegenseitiger Wertschätzung. Ich hoffe sehr, dass es gelingt, diese Erfahrung in die Gestaltung und Umsetzung des neuen Fachs mit einfließen zu lassen.