Schon sprießt es

Kirschblüte vor blauem Himmel
Bild: unsplash.com, Arno Smit

Denkt nicht mehr an das, was früher war; auf das, was vergangen ist, achtet nicht mehr! Siehe, nun mache ich etwas Neues. Schon sprießt es, merkt ihr es nicht? Ja, ich lege einen Weg an durch die Wüste und Flüsse durchs Ödland. Die wilden Tiere werden mich preisen,  die Schakale und Strauße, denn ich lasse in der Wüste Wasser fließen und Flüsse im Ödland, um mein Volk, mein erwähltes, zu tränken. Das Volk, das ich mir geformt habe, wird meinen Ruhm verkünden.

Jesaia 43,18-21

 

Jesaia spricht zu seinem geliebten Volk Israel, das eine Dürrephase durchlebt, in der Krise steckt, unter Druck geraten ist. Der Kontakt zur Lebensquelle scheint verloren. Die guten alten Zeiten sind lange vorbei, seit geraumer Zeit schon leidet das Volk. Das lässt nichts Gutes für die Zukunft erwarten: kein Grund zur Hoffnung …

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Es steht jedem frei, im kriselnden Israel sich selbst zu entdecken – und in den Worten Jesaias Gottes Botschaft an uns. In der Bibel ist oft ein „Du sollst“ zu lesen, und doch geht es Gott zuerst und eigentlich um ein „Du darfst“:

Es darf neu werden, es darf Neues werden; es wird neu werden, Neues wird
Es darf anders werden, es darf schrittweise werden – Du darfst werden
Du darfst sein – egal was wird
Du darfst das glauben, Du darfst glauben – wem glaubst Du?
Du darfst leben – wovon lebst Du?
Du darfst wollen – was willst Du?

Es geht auf Ostern zu, das Fest unserer Hoffnung, dass immer wieder Neues wird, selbst im Tod. Und es ist Frühling: Neues blüht und sprießt – mögen wir davon etwas merken …

Martin Splett