Spenden? Ja – aber richtig!

Spenden - Hand mit Herz
Bild: canva.com

Wer Gutes tun will, spendet oft in der Advents- und Weihnachtszeit. Deshalb werben in diesen Wochen viele Organisationen um Unterstützung für ihre Hilfsprojekte. Damit das Geld aber auch den beabsichtigten Zweck erfüllt, gibt es hier ein paar Tipps dazu, was man beim Spenden beachten muss.

Worauf sollte ich grundsätzlich achten?

Seriöse Organisationen auswählen: Informieren Sie sich über die Organisation, zum Beispiel durch deren Jahresberichte oder Informationen auf ihrer Webseite. Ein Transparenznachweis (wie das Spendensiegel des DZI) ist ein guter Indikator.

Zweckbindung der Spende: Sie können entscheiden, ob Sie zweckgebunden spenden (für ein konkretes Projekt) oder flexibel, damit die Organisation das Geld dort einsetzt, wo es am dringendsten gebraucht wird. Zweckungebundene Spenden helfen der Organisation, flexibler nach dem Hilfebedarf zu reagieren.

Kleine, regelmäßige Spenden: Dauerhaftes Spenden ist oft effektiver als einmalige große Summen, da Organisationen dadurch besser planen können.

Spendenquittung: Bei Spenden bis 300 Euro kann die Unterstützung einer gemeinnützigen Organisation anhand des Einzahlungsbeleges steuerlich geltend gemacht werden. In der Regel stellen seriöse Organisationen aber bereits bei einer geringeren Spendensumme Spendenquittungen aus.

Was ist ein Spendensiegel?

Ein Spendensiegel, wie das DZI-Spendensiegel (Deutsches Zentralinstitut für soziale Fragen), bestätigt, dass eine Organisation sorgfältig, sparsam und transparent mit Spenden umgeht.
Das Siegel prüft unter anderem

  • Wirtschaftliche Mittelverwendung
  • Transparenz und Berichterstattung
  • Angemessene Verwaltungskosten

Das Siegel gibt Spendern Sicherheit und Orientierung, besonders bei großen Beträgen oder unbekannteren Organisationen.

Kann ich auch Organisationen ohne Spendensiegel guten Gewissens Geld geben?

Ja, aber mit Vorsicht: Es gibt seriöse Organisationen ohne Spendensiegel, etwa weil sie die Kosten für die Zertifizierung scheuen.

Wichtige Prüfpunkte sind:

  • Gibt es transparente Informationen zur Mittelverwendung (beispielsweise Jahresberichte)?
  • Ist die Organisation in relevanten Netzwerken aktiv (wie VENRO für deutsche Entwicklungsorganisationen)?
  • Gibt es erkennbare Erfolge der Projekte?

Tipp: Vertrauen Sie besonders etablierten Organisationen, die einen guten Ruf genießen.

Wie kann ich sichergehen, dass das Geld auch beim richtigen Empfänger ankommt?

Achten Sie auf folgende Punkte:

Transparenz: Gute Organisationen informieren regelmäßig über ihre Projekte, Erfolge und Herausforderungen. Sie geben konkrete Einblicke, wohin die Spenden gehen.

Projektberichte: Schau Sie sich Berichte oder Updates zu den unterstützten Projekten an (zum Beispiel auf der Webseite, in Newslettern).

Detaillierte Mittelverwendung: Seriöse Organisationen zeigen im Jahresbericht genau auf, wie Spenden verteilt wurden.

Partnerschaften vor Ort: Organisationen wie die kirchlichen Hilfswerke (Caritas international, Misereor, Adveniat, Renovabis, Missio, Kindermissionswerk) arbeiten oft mit lokalen Partnern zusammen, die sicherstellen, dass die Hilfe dort ankommt, wo sie gebraucht wird.

Warum geht es beim Spenden oft um die Verwaltungskosten?

Zu den Verwaltungskosten zählen alle Kosten, die für die Organisation selbst anfallen, zum Beispiel Gehälter, Bürobedarf, Öffentlichkeitsarbeit, Fundraising und Berichterstattung.

Warum sind Verwaltungskosten auch für Spender*innen sinnvoll?

  • Effiziente Arbeit: Verwaltungskosten ermöglichen den reibungslosen Ablauf der Hilfe (wie Koordination mit Partnern, Monitoring).
  • Qualitätskontrolle: Sie sichern die Umsetzung von Projekten und die Kontrolle, ob Spenden zweckmäßig verwendet werden.
  • Fundraising: Öffentlichkeitsarbeit und Werbung sind nötig, um überhaupt Spenden zu generieren.

Was ist ein angemessener Anteil?
Bei Organisationen mit DZI-Spendensiegel gelten Verwaltungskosten bis zu 30 Prozent als akzeptabel. Meist liegen sie aber zwischen 10 und 20 Prozent.

Kirchliche Hilfswerke bieten verschiedene konkrete Spenden-Möglichkeiten an:

Online-Spenden: Sie können direkt über die Website von kirchlichen Hilfswerken spenden. Dabei ist es meist möglich, den Verwendungszweck der Spende festzulegen oder diese allgemein einsetzen lassen. Die großen kirchlichen Hilfswerke sind über die folgenden Adressen zu erreichen:

Dauerhafte Unterstützung: Wenn Sie Dauerspender werden, ermöglichen Sie den Werken verlässliche Hilfe mit großer Wirkung.

Anlass-Spenden: Sie können persönliche Anlässe wie Geburtstage, Hochzeiten oder Jubiläen nutzen, um Spenden zu sammeln. Bitten Sie Ihre Gäste, anstelle von Geschenken für ein Projekt zu spenden.

Gutscheine verschenken: Es ist, beispielswiese bei Caritas international, auch möglich, Gutscheine zu verschenken: Die ist ein Angebot, das Freude bereitet und gleichzeitig Menschen in Not weltweit unterstützt. Die Gutscheine sind als Plastikkarte per Post oder als E-Karte zum sofortigen Ausdrucken erhältlich.

Kreativ spenden: Es ist möglich, Spendenaktionen wie Benefizkonzerte, Kaffeepartys oder Spendenläufe zu organisieren. Die kirchlichen Hilfswerke unterstützen Sie dabei mit Informationsmaterialien und Tipps zur Durchführung.

Urs vom Bodenpersonal des Bistums Osnabrück hat einen Film zu Thema gemacht:

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