Jetzt leben

Bibelfenster zum 30. August 2013:

Auf seinem Weg nach Jerusalem zog er von Stadt zu Stadt und von Dorf zu Dorf und lehrte. Da fragte ihn einer: Herr, sind es nur wenige, die gerettet werden? Er sagte zu ihnen: Bemüht euch mit allen Kräften, durch die enge Tür zu gelangen; denn viele, sage ich euch, werden versuchen hineinzukommen, aber es wird ihnen nicht gelingen. Wenn der Herr des Hauses aufsteht und die Tür verschließt, dann steht ihr draußen, klopft an die Tür und ruft: Herr, mach uns auf! Er aber wird euch antworten: Ich weiß nicht, woher ihr seid. Dann werdet ihr sagen: Wir haben doch mit dir gegessen und getrunken und du hast auf unseren Straßen gelehrt. Er aber wird erwidern: Ich sage euch, ich weiß nicht, woher ihr seid. Weg von mir, ihr habt alle Unrecht getan! Da werdet ihr heulen und mit den Zähnen knirschen, wenn ihr seht, dass Abraham, Isaak und Jakob und alle Propheten im Reich Gottes sind, ihr selbst aber ausgeschlossen seid. Und man wird von Osten und Westen und von Norden und Süden kommen und im Reich Gottes zu Tisch sitzen. Dann werden manche von den Letzten die Ersten sein und manche von den Ersten die Letzten.

Einheitsübersetzung, Lukas 13, 22-30

Wer wüsste nicht gerne, wie es am Ende nach dem Tod mit mir steht, ob ich im Himmel dabei bin. Jesus beantwortet diese Frage nicht. Er lenkt die Aufmerksamkeit auf den Fragenden zurück und nimmt ihn in die Antwort hinein.

Das Bibelfenster

Hier kommentieren jede Woche Menschen aus dem Bistum Osnabrück eine Bibelstelle aus einer der aktuellen Sonntagslesungen – pointiert, modern und vor allem ganz persönlich.

Haben Sie eine Frage? Oder eine ganz andere Idee zum Thema?

Dann schreiben Sie uns!
An bibelfenster@bistum-os.de

Nach Jesu Antwort bringt es nichts, allgemein über das Jenseits zu spekulieren. Was ist jetzt ist und was jetzt notwendig ist und was jetzt getan oder auch vertan werden kann, darauf kommt es für Jesus an. Das Wichtigste im Leben ist der Augenblick, den ich jetzt habe, ist der Mensch, der gerade jetzt vor mir steht, ist die Aufgabe, die gerade jetzt anliegt. Das Jetzt ist das enge Tor, durch das wir gehen sollen. Allgemeine Spekulationen können meine Aufmerksamkeit für diesen Augenblick behindern.
Wer in dieser Hinwendung zum Jetzt lebt und tut, was dran ist, darf es getrost Gott zutrauen, dass er uns am Ende aufnimmt. Dieses gläubige Vertrauen will Jesus stärken. Die Chance, die wir haben, haben wir immer jetzt.

Pater Franz Richardt, Haus Ohrbeck