Sprachenwunder
Was mich immer wieder packt an der Pfingstgeschichte ist das Sprachenwunder. Ich liebe Wörter und ich liebe es, wenn Wörter mehr sagen, als ihre lexikalische Bedeutung hergibt! Deshalb mag ich Sprachkünstlerinnen und Slammer, Poeten und Dichterinnen und deshalb liebe ich gute Predigten. Ich bewundere rückhaltlos Simultanübersetzerinnen und Menschen, die mehr als zwei oder drei Sprachen beherrschen.
Über die Autorin
Martina Kreidler-Kos ist zuständig für die Ehe- und Familienseelsorge. Natürlich liegen ihr diese Themen besonders am Herzen – aber nicht nur. Sie hat im Alltag ein wachsames Auge. Denn dort trifft sie auf große Dinge oder nur scheinbar kleine Nebensächlichkeiten.
Und dann Pfingsten, da kommt der Geist und möchte vor allem eines: verstanden werden. Er versucht es mit Brausen und Sturm und mit Feuerszungen, aber damit es wirklich klappt, setzt auch er Wörter ein. Er lässt die von ihm Begeisterten reden und zwar nicht irgendeinen Einheitsbrei, sondern verschiedene Sprachen. Und alle staunen: Gott klingt gar nicht fremd! Alle, die Kirche sind und sein wollen, entdecken, dass die eine gute Botschaft in ganz verschiedenen Sprachen zu sagen ist. Das gibt ein wildes, feuriges Durcheinander – das am Ende, o Wunder, die Herzen aller Zuhörer*innen erreicht!