Verbunden durch den Fisch

Ichtys Fisch Auto
Bild: canva.com

In jener Zeit erhob Jesus seine Augen zum Himmel und betete: Heiliger Vater, ich bitte nicht nur für diese hier, sondern auch für alle, die durch ihr Wort an mich glauben. Alle sollen eins sein: Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir bin, sollen auch sie in uns sein, damit die Welt glaubt, dass du mich gesandt hast. Und ich habe ihnen die Herrlichkeit gegeben, die du mir gegeben hast, damit sie eins sind, wie wir eins sind, ich in ihnen und du in mir. So sollen sie vollendet sein in der Einheit, damit die Welt erkennt, dass du mich gesandt hast und sie ebenso geliebt hast, wie du mich geliebt hast. Vater, ich will, dass alle, die du mir gegeben hast, dort bei mir sind, wo ich bin. Sie sollen meine Herrlichkeit sehen, die du mir gegeben hast, weil du mich schon geliebt hast vor Grundlegung der Welt. Gerechter Vater, die Welt hat dich nicht erkannt, ich aber habe dich erkannt und sie haben erkannt, dass du mich gesandt hast. Ich habe ihnen deinen Namen kundgetan und werde ihn kundtun, damit die Liebe, mit der du mich geliebt hast, in ihnen ist und ich in ihnen bin.

Johannes 17,20-26

Der Osnabrücker Stadtverkehr ist nicht unbedingt dafür bekannt, besonders geschmeidig zu laufen, vor allem in den Stoßzeiten. Aber in der zum Teil angespannten Stimmung sorgt bei mir ein Symbol immer für einen Moment der Freude: wenn ich einen „Christenfisch“ an einem Auto sehe. Ich bin immer wieder über die Vielzahl der „Christenfische“ in Osnabrück, aber auch über die Stadt- und Landesgrenzen hinaus erstaunt. Es ist eins der ältesten Symbole der Christenheit. Viele Menschen verzieren ihre Autos damit in den unterschiedlichsten Farben und Größen. Auch unser Auto ist mit einem „Christenfisch“ geschmückt. Wenn ich dieses Symbol sehe, fühle ich mich mit den anderen Autofahrer:innen ein Stück weit verbunden. Besonders schön finde ich dabei, dass es konfessionsübergreifend verstanden wird und so für eine ökumenische und christliche Vernetzung sorgt.

Die Thematik der Verbundenheit spielt auch im Lukas Evangelium des 7. Sonntags der Osterzeit eine wichtige Rolle, in dem davon gesprochen wird, dass „alle eins sein sollen“ oder „sie sollen vollendet sein in der Einheit“. Diese Einheit beruht auf den gemeinsamen Säulen des Glaubens – der Liebe und der Hoffnung.

Das Bibelfenster

Hier kommentieren jede Woche Menschen aus dem Bistum Osnabrück eine Bibelstelle aus einer der aktuellen Sonntagslesungen – pointiert, modern und vor allem ganz persönlich.

Haben Sie eine Frage? Eine ganz andere Idee zum Thema? Oder möchten das Bibelfenster als kostenlosen Newsletter abonnieren?

Dann schreiben Sie uns!
An bibelfenster@bistum-os.de

Ich bin hoffnungsvoll, dass die Kirche in der Zukunft geprägt sein wird von einer größeren Verbundenheit in der Ökumene und im interreligiösen Dialog. Dafür möchte sich auch unser neu gewählter Papst Leo XIV. in seiner Ansprache an Vertreter aus Ökumene und interreligiösem Dialog stark machen: „Im Bewusstsein, dass Synodalität und Ökumene zudem eng miteinander verbunden sind, möchte ich Ihnen versichern, dass ich beabsichtige, die Bemühungen von Papst Franziskus zur Förderung des synodalen Charakters der katholischen Kirche fortzusetzen und neue und konkrete Formen für eine immer intensivere Synodalität im ökumenischen Bereich zu entwickeln.“

Also: Stehen wir dafür ein, Brücken zwischen den Konfessionen und Religionen zu bauen!

Cedrik Fritz