Zuversicht lohnt sich

Boots im Sonnenuntergang mit Fischernetz
Bild: canva.com

In jener Zeit, als die Volksmenge Jesus bedrängte und das Wort Gottes hören wollte, da stand er am See Gennésaret und sah zwei Boote am See liegen. Die Fischer waren aus ihnen ausgestiegen und wuschen ihre Netze. Jesus stieg in eines der Boote, das dem Simon gehörte, und bat ihn, ein Stück weit vom Land wegzufahren. Dann setzte er sich und lehrte das Volk vom Boot aus. Als er seine Rede beendet hatte, sagte er zu Simon: Fahr hinaus, wo es tief ist, und werft eure Netze zum Fang aus! Simon antwortete ihm:
Meister, wir haben die ganze Nacht gearbeitet und nichts gefangen. Doch auf dein Wort hin werde ich die Netze auswerfen. Das taten sie und sie fingen eine große Menge Fische; ihre Netze aber drohten zu reißen. Und sie gaben ihren Gefährten im anderen Boot ein Zeichen, sie sollten kommen und ihnen helfen. Sie kamen und füllten beide Boote, sodass sie fast versanken. Als Simon Petrus das sah, fiel er Jesus zu Füßen und sagte: Geh weg von mir; denn ich bin ein sündiger Mensch, Herr! Denn Schrecken hatte ihn und alle seine Begleiter ergriffen über den Fang der Fische, den sie gemacht hatten; ebenso auch Jakobus und Johannes, die Söhne des Zebedäus, die mit Simon zusammenarbeiteten. Da sagte Jesus zu Simon: Fürchte dich nicht! Von jetzt an wirst du Menschen fangen. Und sie zogen die Boote an Land,
verließen alles und folgten ihm nach.

Lukas 5, 1-11

Petrus hätte mit allem gerechnet, aber nicht mit einem wunderbaren Fischfang, wenn doch alle Zeichen auf Misserfolg stehen. Der gesunde Menschenverstand und auch sein Kräftehaushalt nach einer erfolglosen Nacht auf dem See, hätten jedes Aufgeben und Vertagen gerechtfertigt.

Ich mag nicht schon wieder auf alles Schockierende, Entmutigende und Frustrierende in der Welt schauen, aber ich hätte Petrus gut verstanden. Sachen packen, ab nach Hause … es lohnt sich nicht! Aber Petrus und die Anderen tun es trotzdem: Sie raffen sich auf, geben nicht auf, vertrauen Jesu Wort und glauben daran. Ja, sie glauben daran!

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Aus der Ferne mag es naiv, ineffizient oder unvernünftig wirken; im Innern ist es die Hoffnung, das Urvertrauen und die Zuversicht, dass Gott es im Grunde gut mit uns Menschen meint. Es macht einen Unterschied, ob ich den goldenen, göttlichen Kern im Nächsten sehe oder mich in den grauen Schatten drum herum verliere, ob wir nur die miesen Dinge berichten oder die unzähligen guten Geschichten erzählen, ob wir um das Fehlende trauern oder dankbar sind für das Viele!

Petrus folgte nach dieser Erfahrung Jesu und wurde Menschenfischer; ich versuche, im Alltagsmeer der Nachrichten „Frohebotschafterin“ zu bleiben.

Vera Jansen