Von Helikoptereltern und Gebeten

Hand hält Smartphone
Bild: unsplash.com, Rodion Kutsaev

Dieser Satz beschäftigt mich immer noch. Er fiel auf einer Familienfeier – als die noch problemlos möglich waren. Der Sohn meiner Freundin wurde gefirmt und ein nigelnagelneues Smartphone lag auf seinem Gabentisch. Beim Auspacken scherzt der Vater: „Jetzt installieren wir eine App und wissen dann den ganzen Tag, wo du bist und was du so treibst!“

Es schließt sich ein Gespräch unter den Erwachsenen über Helikoptereltern und Überwachungsmethoden an. Still sitzt die Großmutter daneben. Irgendwann sagt sie leise: „Ich hab‘ halt immer für euch gebetet.“ Ein Satz wie aus der Zeit gefallen!

Über die Autorin

Martina Kreidler-Kos ist zuständig für die Ehe- und Familienseelsorge. Natürlich liegen ihr diese Themen besonders am Herzen – aber nicht nur. Sie hat im Alltag ein wachsames Auge. Denn dort trifft sie auf große Dinge oder nur scheinbar kleine Nebensächlichkeiten.

Früher konnten Eltern um die Unversehrtheit ihrer Kinder nur beten, heute gibt es dafür Apps! Ein simpler Gegensatz? Weit gefehlt, in beidem zeigt sich Liebe und Sorge. Weder hat das eine ausgedient noch ist das andere in jedem Fall überflüssig. Der Unterschied ist feiner: Gebet ist schlicht, umsonst und radikal. Du hast Du nichts in der Hand, kannst nichts kontrollieren, geschweige denn einfordern. Sicherheit? Fehlanzeige. Dafür mobilisierst du jede Menge Zuversicht. Vermutlich ist es das, was das Gebet den neuen Möglichkeiten voraushat: Du kannst nur vertrauen – Gott und deinen Kindern! Und davon profitieren am Ende alle.

 

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