Die Veranstaltungsreihe „Kunst in Kürze“ ermöglicht Ihnen einen entspannten Kulturgenuss, bietet Einblicke in konzentrierter Form und soll Lust auf weitere Entdeckungen aus der Geschichte des Bistums und des Domes machen. In 20-minütigen Kurzvorträgen erläutern die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter jeweils am ersten Donnerstag im Monat um 18:00 Uhr ein Kunstwerk aus der Ausstellung.
Treffpunkt: Forum am Dom
Der Eintritt ist frei. Klapphocker werden zur Verfügung gestellt.
Infos: Telefon 0541/318-481
Hier sind die kommenden Veranstaltungen in der Übersicht, Details zu den jeweiligen Kurzvorträgen finden Sie auch im Kalender.
Do, 03. Juli 2025, 18:00 Uhr: Das Buchkastenreliquiar

Zwischen den vielen prachtvollen Kostbarkeiten des Osnabrücker Domschatzes fällt das nur noch fragmentarisch erhaltene Buchkastenreliquiar nicht unmittelbar ins Auge – völlig zu Unrecht: Im Mittelalter muss das Werk eine geradezu exotische Wirkung besessen haben, denn neben einem importierten Seidenstoff wurde ein orientalisches Elfenbeinrelief zur Ausschmückung des Kastens zweckentfremdet. Die Art und Weise des Recyclings dieser fremden Kunstobjekte beleuchtet Simon Maasmann in seinem Kurzvortrag.
Do, 07. August 2025 18:00 Uhr: Das Gründonnerstagsgeschirr

Noch heute ist das barocke Gründonnerstagsgeschirr im Osnabrücker Dom im Einsatz. In Erinnerung an die Fußwaschung der zwölf Apostel durch Christus wäscht der Osnabrücker Bischof an Gründonnerstag zwölf ausgewählten Personen mit dem Geschirr die Füße. Es umfasst eine Schale und zwei silberne Wasserkannen, welche von Dompropst Sixtus von Liaukema und Domdechant Wilhelm Friedrich von Winkelhausen gestiftet worden sind. Auch während des Dreißigjährigen Krieges wendeten sie für Neuanschaffungen ihr eigenes Vermögen auf. Mit einer solchen Gabe verband sich die Hoffnung einer ewig währenden Erinnerung – ein Vorhaben, das den Stiftern offenbar gelungen ist, denn über die diese, die beauftragten Künstler und die rituelle Fußwaschung referiert Dr. Janina Majerczyk in einem Kurzvortrag.
Do, 04. September 2025 18:00 Uhr: Das Portrait von Sixtus von Liaukma

Die Rückbesinnung des Osnabrücker Domkapitels auf klare katholische Positionen ist eng mit der 21-jährigen Amtszeit des Domprobstes Sixtus von Liaukema von 1617 bis 1628 verbunden. Dieser steuerte die Wahl der Bischöfe Eitel Friedrich von Hohenzollern-Sigmaringen und Franz Wilhelm von Wartenburg und legte damit die Grundlage für ein vorübergehend rigides Vorgehen vor allem gegen die evangelische Stadt. Dieser spannenden Person der Osnabrücker Bistumsgeschichte widmet sich Dr. Hermann Queckenstedt in einem Kurzvortrag.
Do, 02. Oktober 2025 18:00 Uhr: Die Reliquienkapsel von Engelbert Hofsleger

Im Sammlungsbestand des Domschatzes hat sich eine große Reliquienkapsel aus dem Spätmittelalter erhalten. Gefertigt worden ist sie in einer der hochrangigen Goldschmiedewerkstätten Osnabrücks. Die edelsteinbesetzte Pretiose besticht nicht nur durch ihre Schönheit, sondern auch durch die Bedeutungstiefe, auf die die bewusste Kombination von Form, Material und Bildprogramm abzielt. In den symbolischen Gehalt und die frömmigkeitsgeschichtliche Nutzung des Kleinods führt Friederike-Andrea Dorner in einem Kurzvortrag ein.
Do, 06. November 2025 18:00 Uhr: Das Gemälde mit einer Kreuzigung

Mit einem dramatischen Licht-Schatten-Spiel fesselt ein eindrucksvolles Ölgemälde einer Kreuzigung aus der Sammlung des Weihbischofs Carl Clemens von Gruben. In einer fließenden Abfolge ungewöhnlicher Perspektiven werden nebeneinander kunstvoll arrangierte Assistenzfiguren präsentiert. Ein weiteres Exemplar dieses Gemäldes befindet sich in der Stüve Sammlung des Kulturgeschichtlichen Museums. In einem Kurzvortrag beleuchtet Urszula Ornat die künstlerische Gestaltung und mögliche Zusammenhänge zwischen beiden Werken.
Do, 04. Dezember 2025 18:00 Uhr: Geheimnis der Heiligen Nacht – Die Hirten im Fokus

Eine Weihnachtskrippe ohne Heilige Familie, Ochs und Esel? Geht das überhaupt? Laut der Künstlerin Annette Hiemenz ja! In ihrem Werk rückt sie auf innovative Weise die Ankunft der Hirten in den Mittelpunkt, indem sie eine neue Perspektive eröffnet: Aus Sicht des Jesuskindes erblickt man drei Hirten, die neugierig über eine halb geöffnete Tür in den Stall hineinschauen. Ihre Mimik drückt Erstaunen, Freude und Rührung aus und stellt somit Möglichkeiten vor, dem Weihnachtsgeschehen zu begegnen. Ausgehend von dieser besonderen Krippe beleuchtet Prof. Dr. Gerhard Lohmeier in einem Kurzvortrag jene Rollen, die die Hirten am Geschehen in der Heiligen Nacht versinnbildlichen.