Weltmissionsmonat: zu Gast in Kenia

Pater Firmin Koffi unterhält sich mit einer Frau
Bild: missio

Das Motto des diesjährigen Weltmissionssonntags lautet „Christsein in der Großstadt“. Die missio-Aktion zum Weltmissionssonntag am 23. Oktober 2022 nimmt die Herausforderungen für die Kirche infolge von Abwanderung und Urbanisierung in Kenia in den Blick. Mit etwa 7,5 Millionen Einwohnern im Großraum steht die rasend wachsende ostafrikanische Metropole Nairobi an der Schwelle zur Megacity. Täglich strömen Menschen aus dem Umland in die Stadt, in der Hoffnung auf Arbeit und eine bessere Zukunft.

Anfang Oktober 2022 war im Rahmen des Monats der Weltmission Pater Firmin Koffi in unserem Bistum zu Gast. Der 32-jährige Yarumal-Missionar lebt und arbeitet in Kibera am Rand von Kenias Hauptstadt Nairobi, einem der größten Slums Afrikas. Pater Firmin Koffi leitet das Ausbildungshaus seines Ordens, das in der Barackensiedlung steht. Die Ordensbrüder machen Haus- und Krankenbesuche, engagieren sich in kleinen christlichen Gemeinschaften, im interreligiösen Dialog. Vor allem aber geht es ihnen darum, den Menschen nah zu sein und deren Alltag zu teilen, der von Armut, Hunger, Krankheit und Arbeitslosigkeit geprägt ist.

„Meine Vorstellung von Seelsorge ist, dass wir verfügbar sind“, sagt Pater Firmin. „Manchmal brauchen die Menschen weniger Geld oder materielle Unterstützung als einfach unsere Gegenwart, dass wir bei ihnen sitzen, zuhören, ihnen unsere Zeit schenken, uns um sie kümmern.“ Das, glaubt er, mache ihn offener für andere, auch für Nicht-Christen und Kirchenferne. Kibera sei eine Schule fürs Leben. Diese Erfahrung hat Pater Firmin selbst als Novize in Kibera gemacht, jetzt gibt er sie an den Ordensnachwuchs weiter.  

Porträt Fr.Firmin Koffi
Pater Firmin Koffi von den Yarumal Missionaren in Kibera

„Das Beste, was wir geben können, sind wir selbst, unsere Gegenwart, unser Herz.“

– Pater Firmin Koffi

Allein durch ihre Anwesenheit vermitteln die Missionare den Menschen Wertschätzung, stärken deren Selbstwertgefühl und den Gemeinsinn. Sie ermutigen sie, ihr Leben mit anderen Augen zu sehen und selbst in die Hand zu nehmen. Wenn die Hilfe zur Selbsthilfe gelingt, ist das ihr schönstes Geschenk. So wie bei Moses Odera, einem Schneider, der sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser hielt. Als er von einem Bus angefahren wurde, brachten ihn die Missionare ins Krankenhaus und pflegten ihn danach in ihrem Haus, bis er wieder gesund war. Dann kauften sie ihm eine Nähmaschine. Damit verdient er heute genug, um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten. „Ich glaube“, sagt Odera, „das ist alles Gottes Werk“.

 

Die größte Solidaritätsaktion der Katholiken weltweit

Die Kollekte am Weltmissionssonntag, dem 23. Oktober 2022, ist die größte Solidaritätsaktion der Katholiken weltweit. Mehr als 100 päpstliche Missionswerke auf allen Kontinenten sammeln an diesem Sonntag für die pastorale und soziale Arbeit der Kirche in den 1.100 ärmsten Diözesen. Gläubige weltweit setzen damit ein Zeichen der Hoffnung für die Ärmsten und Bedürftigsten in Afrika und Asien.

Wie funktioniert die Kollekte zum „Sonntag der Weltmission”: Erfahren Sie mehr dazu im Erklärfilm:

https://youtu.be/jt3F3aQVJFs