Wer den Pfennig nicht ehrt …

Sparschwein
Bild: photocase.de, David W

… ist des Talers nicht wert, so habe ich es noch von meinen Eltern gelernt. „Taler“ gab es zu der Zeit schon lange nicht mehr – und Pfennige haben seit dem 31.12.2001 auch ausgedient. Dafür kamen dann die Münzen zu einem und zwei Cent – und immer wieder einmal der Ruf nach deren Abschaffung, wie es jetzt in Italien geschehen ist.

Um es kurz zu sagen – ich bin dagegen. Ich mag die kleinen Münzen. Und bei mir sammeln sie sich auch nicht an, sondern ich bezahle durchaus damit. Ich gebe zu, das ist manchmal etwas mühsam, wenn man an der Kasse im Geldbeutel nach dem einen Cent sucht, der noch fehlt, und der sich erfolgreich unter den großen Münzen versteckt hat … aber das ist doch noch lange kein Grund, ihn abzuschaffen. Auch das „Kleine“ hat seinen Wert – und wenn ich immer nur auf das „Große“ schaue, dann kann das schnell in Vergessenheit geraten.

Über die Autorin

Andrea Schwarz ist Schriftstellerin und pastorale Mitarbeiterin im Bistum Osnabrück. Sie ist eine genaue und sensible Beobachterin ihrer Umwelt und der Menschen, denen sie begegnet. In ihren Texten versucht sie, Gott mitten im Alltag zu entdecken und Lust aufs Leben zu machen – nun erstmals auch in Form von Blogbeiträgen!

Und das gilt auch für mein Leben. Ich kann auf den großen Jackpot warten, den ich höchstwahrscheinlich doch nie gewinnen werde – aber ich kann auch die kleinen Münzen jeden Tages einsammeln: Ein geschenktes Lächeln an der Bushaltestelle, das zutrauliche Rotkehlchen im Garten, der wunderschöne Sonnenuntergang an der Ems, der überraschende Anruf eines Freundes – oder dass man unverhofft 1,5 Millionen Adelie-Pinguine in der Antarktis entdeckt hat.

Und wenn man beharrlich die Cent-Stücke jeden Tages einsammelt, wird auch ein Euro daraus.

Übrigens weiß ich mich da in guter Gesellschaft… ich glaube, Jesus hätte die Ein-Cent-Stücke auch gemocht …

 

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