Wer glaubt, der tut

Schild
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Liebe Brüder und Schwestern! Welchen Wert hat es, wenn jemand behauptet, an Christus zu glauben, aber an seinen Taten ist das nicht zu erkennen? Kann ihn ein solcher Glaube vor Gottes Urteil retten? Stellt euch vor, in eurer Gemeinde sind einige in Not. Sie haben weder etwas anzuziehen noch genug zu essen. Wenn nun einer von euch zu ihnen sagt: „Ich wünsche euch alles Gute! Hoffentlich bekommt ihr warme Kleider und könnt euch satt essen!“, was nützt ihnen das, wenn ihr ihnen nicht gebt, was sie zum Leben brauchen? Genauso nutzlos ist ein Glaube, der nicht in die Tat umgesetzt wird: Er ist tot. Nun könnte jemand sagen: „Der eine glaubt, und der andere tut Gutes.“ Ihm müsste ich antworten: „Zeig doch einmal deinen Glauben her, der keine guten Taten hervorbringt! Meinen Glauben kann ich dir zeigen. Du brauchst dir nur anzusehen, was ich tue.“

Jakobus 2,14-18; Bibelübersetzung: Hoffnung für alle

Vor wenigen Tagen endeten die Paralympics in Paris – ein Sportevent, das leider nicht so viel Aufmerksamkeit bekommt, wie sein „großer Bruder“ Olympia. In meiner Familie war das anders. Mit vier sportbegeisterten Männern und Corona im Haus haben wir sehr viele Wettkämpfe verfolgt. Ich war beeindruckt über die Leistungen der Sportler*innen und ihre verschiedensten Techniken. Der deutsche Gold-Schwimmer Josia Topf schlägt beispielsweise jedes Mal zum Abschluss seines Rennens mit dem Kopf am Beckenrand an, auch wenn das schon zur der ein oder anderen Verletzung oder Ohnmacht nach dem Rennen geführt hat.

Jetzt ging ein Video eines Podcast dreier so genannter Comedians viral, in dem sie derbste Witze über die paralympischen Sportler*innen machten, so geschmacklos und menschenverachtend, dass ich sie hier nicht zitieren mag.

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Ich war fassungslos, geschockt und fragte mich, was ich tun könne – wenn auch nur im Kleinen … Denn ich merke immer wieder, dass ich bei solcher Ungerechtigkeit nicht resignieren und schweigen will. Und da kommt für mich die Bibelstelle oben ins Spiel. Genauso nutzlos ist ein Glaube, der nicht in die Tat umgesetzt wird: Er ist tot. Als gläubige Christin ist mein Glaube, so meine Überzeugung, nicht lebbar ohne Taten oder anders gesagt ohne eine Grundhaltung:

Die Würde aller Menschen ist unantastbar – weil der Mensch ein Ebenbild Gottes ist.

Nicht mehr – nicht weniger.

Gelingt mir das immer? – Nein.

Versuche ich es weiter? – Ganz klar: Ja!

Kirsten Ludwig