Mit leichtem Gepäck

Tasche gepackt neben einem Stuhl
Bild: Erol Ahmed, Unsplash.com

In jener Zeit rief Jesus die Zwölf zu sich und sandte sie aus, jeweils zwei zusammen. Er gab ihnen Vollmacht über die unreinen Geister und er gebot ihnen, außer einem Wanderstab nichts auf den Weg mitzunehmen, kein Brot, keine Vorratstasche, kein Geld im Gürtel, kein zweites Hemd und an den Füßen nur Sandalen. Und er sagte zu ihnen: Bleibt in dem Haus, in dem ihr einkehrt, bis ihr den Ort wieder verlasst! Wenn man euch aber in einem Ort nicht aufnimmt und euch nicht hören will, dann geht weiter und schüttelt den Staub von euren Füßen, ihnen zum Zeugnis. Und sie zogen aus und verkündeten die Umkehr. Sie trieben viele Dämonen aus und salbten viele Kranke mit Öl und heilten sie.

Markus 6,7-13

Es dauert nicht mehr lange, bis Ende Juli die Mini-Wallfahrt nach Rom stattfindet. Deshalb gab es nun auch eine lange Packliste mit all den Dingen, die mitgenommen werden sollen, damit es ein guter Aufenthalt in der Ewigen Stadt wird.

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Diese Liste unterscheidet sich extrem von Jesu Packliste für die Zwölf. Sie sollen nur einen Wanderstab mitnehmen und Sandalen tragen – kein Brot, keine Vorratstasche, keine Wechselkleidung und kein Geld.
Ich bin ein großer Fan von leichtem Gepäck, aber gar nichts mitzunehmen außer einem Wanderstock würde mich zugegebenermaßen extrem überfordern. Da ist es gut, dass er jeweils zwei zusammen auf den Weg schickt. Diese Entscheidung trifft Jesus nämlich, als er die Zwölf aussendet. Statt einer ausführlichen Packliste gab er ihnen viele Befugnisse mit auf den Weg, aber auch einige Einschränkungen und Vorschriften. Da kann es gut und hilfreich sein, einen Weggefährten an der Seite zu haben. Als Begleitung, aber vielleicht auch als Korrektiv oder zur Ermutigung.

So oder so: Der Auftrag Jesu fordert heraus. Und er fordert auch uns heute heraus, selbst wenn wir nicht mit leichtem Gepäck reisen. Dennoch braucht es letztlich nichts außer uns selbst, um Gottes Wort zu verkünden. Weil er jede und jeden Einzelnen – damals wie heute – mit den Talenten versehen hat, die notwendig sind, um ihn im Alltag wirksam zu machen.

Julia Kühling