28. Dezember 2020

Eine alte Frau sitzt auf ihrem Sofa und schaut in die Kamera.
Anna Koralowa konnte dem Konzentrationslager Auschwitz entkommen. Jetzt ist sie, um zu überleben, auf Unterstützung angewiesen. Bild: Thomas Arzner

Anna Koralowa: Hilfe für eine Überlebende des Konzentrationslagers Auschwitz

Anna Koralowa lebt nahe der Stadt Witebsk im Norden von Belarus (Weißrussland). Sie ist 83 Jahre alt. Mehr als 62 davon verbrachte sie mit ihrem Mann, der aber vor einigen Monaten verstorben ist.

Die Frau, die auf dem Sofa im Wohnzimmer ihres einfachen Häuschens sitzt, hat viel durchgemacht in ihrem Leben. Als junge Frau wurde sie, wie viele Menschen im heutigen Belarus, in ein Konzentrationslager gesperrt. Sie kam nach Auschwitz. Dem Terror des Nationalsozialismus konnte sie entkommen. Der Armut, die sie jetzt im Alter getroffen hat, nicht: Sie bekommt zwar eine Rente, aber diese sind in Belarus nicht üppig. Für Medikamente, Heizkosten etc. reicht das Geld nicht. Und auch in Belarus ist die Corona-Pandemie ausgebrochen: Die alten Menschen gehen kaum aus dem Haus, wenn sie etwas brauchen, müssen viele Boten beauftragen, die auch Geld kosten. Dazu kommt, dass die staatlichen Stellen vor Kurzem auch die Ermäßigung für Medikamente gestrichen haben – Anna Koralowa muss nun ihre Herztabletten voll bezahlen.

Wer Menschen, wie Anna Koralowa, unterstützen möchte, kann an das Maximilian-Kolbe-Werk spenden. Dank der Zuwendungen, die das kleine Hilfswerk aus Freiburg bekam, konnte es der alten Frau die Mittel für das dringend benötigte Hörgerät geben.  

Das Maximilian-Kolbe-Werk ist ein Hilfswerk für die Überlebenden der nationalsozialistischen Konzentrationslager und Ghettos. Es hilft vor allem Menschen in Osteuropa, wie in Belarus, der Ukraine und Russland, aber auch im östlichen Mitteleuropa, wie in Polen. Sie bekommen beispielweise Hilfen für Medikamente und Heizkosten. Gleichzeitig organisierte das Werk, bis die Corona-Pandemie kam, auch Zeitzeugenaufenthalte in Deutschland, wo KZ-Überlebenden vor allem jungen Menschen von ihrem Erleben berichtete.