Segen tut gut!

vier Schulkinder gehen in einer Reihe über eine Brücke
Bild: adina80xx / photocase.de

Eine Freundin zeigte mir voller Stolz Fotos auf ihrem Handy: Bilder von einer Schultüte, die sie selbst für ihr Patenkind gebastelt hatte. Sie sagte: „Und nun muss ich sie nur noch füllen!“

In den nächsten Wochen werden wohl viele Kinder, die eingeschult werden, eine Schultüte geschenkt bekommen, eine gefüllte Schultüte natürlich. Womit wohl die Schultüten gefüllt sein werden? Sicherlich gehören Süßigkeiten dazu, aber auch andere, praktische Dinge für den Schulalltag und Einiges mehr.

Nicht selten verbinden Eltern, Großeltern, Patinnen und Paten mit der Einschulung ihres Schützlings Wünsche, die nicht in eine Schultüte passen: „dass unser Kind gute Freundinnen und Freunde findet“; „dass es sich gut in der neuen Umgebung zurechtfindet“; „dass das Lernen nicht zu schwerfällt“; und ein Wunsch, der die anderen miteinschließt – und noch viel mehr: „dass alles gut wird“.

SchultüteOft beginnt dann der erste Schultag mit einem Segnungsgottesdienst. Dort werden dann die Kinder gesegnet für den neuen Lebensabschnitt. Segnen: Das meint „gut sagen“, sich vor Gott und mit ihm vergewissern, dass wir Grund haben zu hoffen: Wirklich alles wird gut. Aber dieser Grund liegt nicht in uns selber. Da braucht es etwas, jemanden über unsere Welt hinaus …

Im Segnen wird diese Hoffnung ganz konkret erfahrbar. Dafür haben Kinder ein besonderes Gespür. Wie wichtig ist schon ganz Kleinen der Segen der Eltern abends vor dem Einschlafen oder wenn es in den Kindergarten geht!

Auch Jugendliche spüren die Zusage, dass es Gott gut mit ihnen meint, wenn sie mit einer Segensgeste verbunden wird, ganz besonders. Das erlebe ich immer wieder, wenn ich Jugendlichen als Zeichen der Firmung das Kreuz auf die Stirn zeichne.

Viele andere Situationen lassen sich nennen, in denen Menschen – in Freude, aber auch in Angst und Not – Segen gut tut und sie ausdrücklich darum bitten.

Im Buch Numeri finden sich folgende Worte:

„Der Herr segne und behüte dich.
Der Herr lasse sein Angesicht über dich leuchten und sei dir gnädig.
Der Herr wende sein Angesicht dir zu und schenke dir Frieden.“

Über den Autor

Johannes Wübbe ist Weihbischof in unserem Bistum. Auf wen er in seinem Alltag trifft und was ihn bewegt – wir werden das in seinen Blogbeiträgen verfolgen.

Dieser aaronitische Segen wird seit vielen hundert Jahren im Judentum und Christentum immer wieder zugesprochen. Er kündet von der bleibenden Zuwendung Gottes zu den Menschen, von seiner Treue, die in allem zu tragen vermag. Hoffentlich dürfen das auch in den nächsten Wochen alle erfahren, die neu in die Schule aufbrechen, die sie begleiten werden – aber hoffentlich nicht nur sie!

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