Die Taufe

Die Taufe ist das grundlegende Sakrament im Christentum und gilt als gültiges Zeichen der Aufnahme in die Glaubensgemeinschaft. Die meisten Eltern lassen ihr Kind kurz nach der Geburt taufen, um es unter Gottes Schutz zu stellen. Es ist aber auch möglich, sich als Erwachsener taufen zu lassen.
Seinen Ursprung hat das Sakrament in der Taufe Jesu durch Johannes im Fluss Jordan (vgl. Mk 1,9-11; Mt 3,13-17). Das Taufsakrament wird durch einen Priester, Diakon oder eine dazu bevollmächtigte Person gespendet. In Notfällen kann es auch von jedem anderen Menschen gespendet werden (Nottaufe). Sie ist vor allem ein Zeichen des Glaubens, aber auch ein Zeichen der Lebenswende und der Hinwendung zu Jesus Christus. Deshalb geht einer Erwachsenentaufe eine Zeit der Einführung in den Glauben (Katechumenat) voraus, der Säuglingstaufe ein Gespräch mit Eltern und Paten. Die ersten christlichen Menschen ließen sich erst als Erwachsene taufen. Erst später hat sich die Kindstaufe durchgesetzt – als immer mehr getaufte Erwachsene den Wunsch hatten, ihre Kinder von Beginn an im Glauben zu erziehen. Sowohl das Urbi in Bremen als auch das Forum am Dom in Osnabrück bieten regelmäßig Glaubenskurse zur Vorbereitung auf den Eintritt in die katholische Kirche an.
Die Tauffeier ist voll von uralten Ritualen und Symbolen und dabei kein bisschen verstaubt. Im Gegenteil: In den symbolischen Handlungen bei der Taufe wird die ganze Kraft einer mehr als 2000 Jahre währenden Glaubensgeschichte spürbar. Durch das Übergießen oder Eintauchen des Täuflings im Wasser wird er quasi neu geboren: Das Wasser ist Zeichen des Lebens, der Reinigung und der Erneuerung. Das geweihte Wasser wird dreimal über den Kopf gegossen und von der Person, die das Sakrament spendet, die Taufformel gesprochen: „Ich taufe dich im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.“ Die Salbung mit wertvollen Ölen besiegelt die Aufnahme des Täuflings in das Volk Gottes und erinnert an die königliche Würde Jesu, an der jeder getaufte Mensch Anteil hat. Die Taufkerze wiederum erinnert an Jesu Wort „Ihr seid das Licht der Welt“ (Mt 5,14). Sie ist ein Symbol dafür, dass auch der Täufling ein Licht ist und ewiges Leben geschenkt bekommt.
Weitere Infos
- Auch Erwachsene können sich taufen lassen. Mehr dazu erfahren Sie hier!
- Christiane Becker und Nicola Santel aus Fürstenau sind als außerordentliche Taufspenderinnen im Bistum Osnabrück beauftragt. Im Interview erzählen sie, warum sie den Dienst übernehmen wollten, wie sie die Vorbereitungszeit für die Beauftragung erlebten und was Taufe für sie persönlich bedeutet.
- Sie möchten sich taufen lassen? Dann wenden Sie sich am besten an Ihre Kirchengemeinde!
Die Taufe gehört neben der Erstkommunion und Firmung zu den sogenannten Initiationssakramenten (Einführungssakramenten). Sie ist ähnlich wie die Firmung und dem Weihesakrament einmalig und kann weder wiederholt noch widerrufen werden. Doch bei vielen kirchlichen Gelegenheiten im Laufe des Lebens erinnern wir uns an dieses erste, so wichtige Sakrament – zum Beispiel bei der Firmung, bei Taufgedächtnisfeiern und jedes Mal, wenn wir uns beim Betreten einer Kirche mit Weihwasser bekreuzigen.