Auf der Suche nach dem Stern
„Denn wir schauen aus nach dir“
Psalm 33,22
Das Ziel eines christlichen Lebens sei Gott, so der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode in seiner Silvesterpredigt im Osnabrücker Dom. Dieses Ziel dürfe man nicht aus den Augen verlieren. Die Kirche, vor allem als Institution, sei dagegen nur Mittel zum Zweck „Die Kirchenväter benutzten das Bild, dass Christus die Sonne ist und die Kirche der Mond, der bestenfalls möglichst viel Licht der Sonne widerstrahlt, aber nie sich selbst für die Sonne halten darf“, sagte Franz-Josef Bode.
Um Neues aufzubauen, sei es nötig, sich nicht mehr nur in festen Gemeindestrukturen zu engagieren, so Franz-Josef Bode. Es gebe „viele andere Räume und Orte, wo Menschen sich begegnen, sich gegenseitig stärken und stützen, wo sie Vertrauen zueinander und zu Gott aufbauen, wo ihnen Hoffnungslichter aufgehen, wo sie konkrete Nächstenliebe üben, ohne die Fernsten zu vergessen, und bedeutsame Beziehungen fördern.“ Gleichzeitig heiße es, unter allen Menschen guten Willens Verbündete zu suchen und zu gewinnen, um sich der Schöpfung und den Menschen in ihren existenziellen Situationen zuzuwenden.
Weitere Info
- Hier können Sie die komplette Silvesterpredigt als PDF herunterladen.
- Hier geht’s zur Weihnachtspredigt von Bischof Franz-Josef Bode.
In seiner Predigt sprach Franz-Josef Bode auch über die Ergebnisse des Zwischenberichts der Studie zur Aufarbeitung sexualisierter Gewalt im Bistum. Viele Menschen, besonders Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, seien dadurch tief irritiert und enttäuscht. „Am Ende des Jahres will ich noch einmal aussprechen, wie leid mir diese Situation tut, und dass ich um Vergebung bitte für das, was durch mich persönlich oder im ,System Kirche‘ verschuldet worden ist. Das gilt zuerst den Betroffenen sexualisierter Gewalt, aber eben auch allen, die sich in Kirche engagieren und den Raum des Vertrauens in Kirche so nötig brauchen.“
Franz-Josef Bode sagte, er möchte alles tun, was dieses verlorengegangene Vertrauen wieder aufbauen kann – besonders im Hinblick auf die Betroffenen versprach er eine „neue Achtsamkeit“. Und, so der Bischof weiter: „Gott ist letztlich der Einzige, der uns wieder Grund unter die Füße geben kann. Er ist es, der in allem Desaster doch immer wieder anklopft.“