Er findet dich

Bibelfenster zum 18. April 2013:

Simon Petrus sagte zu ihnen: Ich gehe fischen. Sie sagten zu  ihm: Wir kommen auch mit. Sie gingen hinaus und stiegen in das Boot. In dieser Nacht aber fingen sie nichts. Als es schon morgen wurde, stand Jesus am Ufer. Doch die Jünger wussten nicht, dass es Jesus war. Jesus sagte zu ihnen: Meine Kinder, habt ihr nicht etwas zu essen? Sie antworteten ihm. Nein. Er aber sagte zu ihnen. Werft das Netz auf der rechten Seite des Bootes aus, und ihr werdet etwas fangen. Sie warfen das Netz aus und konnten es nicht wieder einholen, so voller Fische war es. Da sagte der Jünger, den Jesus liebte, zu Petrus: Es ist der Herr! Als sie an Land gingen, sahen sie am Boden ein Kohlenfeuer und darauf Fisch und Brot. Jesus sagte zu ihnen: Bringt von den Fischen, die ihr gerade gefangen habt. Da ging Simon Petrus und zog das Netz an Land. Es war mit hundertdreiundfünfzig großen Fischen gefüllt, und obwohl es so viele waren, zerriss das Netz nicht. Jesus sagte zu ihnen: Kommt her und esst!

Einheitsübersetzung, Johannes 21, 3-7a.9-12a

Was für eine Geschichte! Erst ist Jesus in Jerusalem auf schreckliche Weise umgekommen, dann hat die Nachricht der Frauen seine Freunde verstört und beglückt zugleich: Jesus ist auferstanden! Wenig später hat er sich auch ihnen gezeigt und noch den letzten Zweifler überzeugt.

Dann allerdings ist der ganz normale Alltag wieder da. Die Jünger sind immer noch Fischer wie früher. Deshalb gehen sie wieder ihrer Arbeit nach, was sollen sie auch sonst tun? Die ganze Nacht durch schuften sie – ohne Erfolg. Die Netze bleiben leer. Da steht am frühen Morgen einer am Ufer und ruft. Ob sie etwas gefangen hätten? Nein, rufen sie zurück, ohne zu wissen, wer da etwas von ihnen will. Der Jünger, den Jesus liebte, heißt es, erkennt ihn zuerst. Liebe macht eben nicht blind, sondern hellwach.

Das Bibelfenster

Hier kommentieren jede Woche Menschen aus dem Bistum Osnabrück eine Bibelstelle aus einer der aktuellen Sonntagslesungen – pointiert, modern und vor allem ganz persönlich.

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Das Ende vom Lied ist ein gemeinsames Frühstück. Der Auferstandene isst mit seinen Freunden. Ein seltsames, aber ermutigendes Ende: Selbst die Jünger, die so dicht dran sind am Großartigsten, das jemals geschehen ist, bleiben in ihrem Alltag: Ein Feuer brennt, Brot ist da, den frischgefangenen Fisch bringen sie mit. Und der, der Gottes Sohn ist und eben den Tod überwunden hat, frühstückt mit ihnen. Das heißt für uns: Jesus findet uns da, wo wir immer sind. Da sucht er uns auf, nicht irgendwo. Hier begegnet er uns, nicht nur an ausgewählten Orten. Und das heißt für uns: Da, wo wir immer sind, gilt es ihn liebevoll zu erkennen.

Martina Kreidler-Kos,
Frauenseelsorge, Ehe- und Familienseelsorge