Schön, wenn sich jemand kümmert …

Bibelfenster zum 8. Mai 2015:

Als er nach Jerusalem kam, versuchte er, sich den Jüngern anzuschließen. Aber alle fürchteten sich vor ihm und konnten nicht glauben, dass er ein Jünger war. Barnabas jedoch nahm sich seiner an und brachte ihn zu den Aposteln. Er erzählte ihnen, wie Saulus auf dem Weg den Herrn gesehen habe und dass dieser mit ihm gesprochen habe und wie er in Damaskus mutig und offen im Namen Jesu aufgetreten sei. So ging er bei ihnen in Jerusalem ein und aus, trat unerschrocken im Namen des Herrn auf und führte auch Streitgespräche mit den Hellenisten. Diese aber planten, ihn zu töten. Als die Brüder das merkten, brachten sie ihn nach Cäsarea hinab und schickten ihn von dort nach Tarsus. Die Kirche in ganz Judäa, Galiläa und Samarien hatte nun Frieden; sie wurde gefestigt und lebte in der Furcht vor dem Herrn. Und sie wuchs durch die Hilfe des Heiligen Geistes.

Einheitsübersetzung, Apostelgeschichte 9,26-31

Es ist etwas Wunderbares: Wenn man irgendwo neu oder fremd ist, tut es sehr gut, wenn da ein Einheimischer oder eine Mitarbeiterin ist, der/die sich um einen kümmert. Der/die einen mitnimmt, der/die zeigt, wo Behörden sind, der/die mit den Leuten vor Ort bekannt macht. Einen solchen Mittler hat Paulus in Barnabas gefunden.

Barnabas nimmt sich des Paulus an. Er stellt ihn den Aposteln vor, er bringt ihn mit wichtigen Leuten in Kontakt. Vor allem, er wirbt dafür, dass Paulus gut aufgenommen wird. Denn alle wissen, Paulus hat ursprünglich die Christen verfolgt und tritt jetzt als Verkünder eben dieses christlichen Glaubens auf. Dass ihm viel Misstrauen entgegenschlägt, ist mehr als verständlich. Wie gut, dass Barnabas sich nicht von den negativen Erfahrungen mit Paulus leiten lässt, sondern ihm vertraut und ihn dadurch das werden lässt, was Paulus jetzt ist: einer, der vielen Menschen den Raum des Glaubens eröffnet hat und immer noch eröffnet.

Das Bibelfenster

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Man kann den Mut und die Weitsicht des Apostels Barnabas nur bewundern. Übrigens: der Name „Barnabas“ bedeutet übersetzt: Mann des Trostes. Das passt: Wie tröstlich, wenn es Menschen gibt, die sich um andere kümmern.

P. Franz Richardt