Freude, Freude, Freude

Bibelfenster zum 16. Dezember 2010:

Die Wüste und das trockene Land sollen sich freuen, die Steppe soll jubeln und blühen. Sie soll prächtig blühen wie eine Lilie, jubeln soll sie, jubeln und jauchzen. Die Herrlichkeit des Libanon wird ihr geschenkt, die Pracht des Karmel und der Ebene Scharon. Man wird die Herrlichkeit des Herrn sehen, die Pracht unseres Gottes. Macht die erschlafften Hände wieder stark und die wankenden Knie wieder fest! Sagt den Verzagten: Habt Mut, fürchtet euch nicht! Seht, hier ist euer Gott! Die Rache Gottes wird kommen und seine Vergeltung; er selbst wird kommen und euch erretten. Dann werden die Augen der Blinden geöffnet, auch die Ohren der Tauben sind wieder offen. Dann springt der Lahme wie ein Hirsch, die Zunge des Stummen jauchzt auf. Die vom Herrn Befreiten kehren zurück und kommen voll Jubel nach Zion. Ewige Freude ruht auf ihren Häuptern. Wonne und Freude stellen sich ein, Kummer und Seufzen entfliehen.

Einheitsübersetzung, Jes 35, 1-6b.10

 

Die Mutter der vierjährigen Yvonne ist im Krankenhaus. Die Kleine spielt betrübt mit ihrer Puppe, geht traurig durch die Wohnung, der Papa kann sie nicht trösten. Und dann kommt die Nachricht: Morgen kommt Mama aus dem Krankenhaus. Und Yvonne ist von einem zum anderen Augenblick wie umgewandelt. Sie springt lachend durch die Wohnung, sie jubelt und singt: „Morgen kommt Mama nach Hause!“. Sie kann sich vor Freude gar nicht wieder einkriegen.
So stelle ich mir Israel vor.

Das Bibelfenster

Hier kommentieren jede Woche Menschen aus dem Bistum Osnabrück eine Bibelstelle aus einer der aktuellen Sonntagslesungen – pointiert, modern und vor allem ganz persönlich.

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Lange hat die Verbannung im babylonischen Exil gedauert. Und nun die Nachricht: Ihr dürft zurück in eure Heimat. Welch eine Erlösung! Da kann nur Freude und Jubel aufkommen. Alle Sinne sind wieder geöffnet. Man sieht wieder Leben vor sich. Man hört ganz anders. Das Herz springt innerlich vor Freude auf. Kummer und Seufzen sind dahin, Freude und Wonne liegen auf den Gesichtern.
Es sind kostbare Augenblicke, wenn uns helle Zukunft verheißen wird. Dann ändert sich auf einmal alles.
Es ist das kleine Wort „dann“, das in allen Jesaja-Verheißungen wichtig ist. Erst handelt Gott. Dann kommt Freude auf.

P. Franz Richardt