Erinnerungen an das Jahr 2019
Das Jahr 2019 ist Geschichte. Auch der Weltjugendtag in Panama und die Vorbereitungszeit in El Salvador. Eine Woche waren wir in San Salvador untergebracht und sind dort auf den Spuren der Märtyrerkirche unterwegs gewesen. Wir wurden immer wieder mit den Lebens- und Glaubenszeugnis von Erzbischof Oscar Romero konfrontiert. Er ist mittlerweile durch Papst Franziskus heiliggesprochen worden.
Wir haben erlebt, wie stark Erzbischof Romero in seinem Volk gegenwärtig ist. Wir waren auch in der Universität der Jesuiten und am Grab der sechs Patres sowie der zwei Mitarbeiterinnen, die durch ein Sonderkommando der salvadorianischen Arme 1989 ermordet worden sind. Wir haben die heilige Messe gefeiert am Grab des ersten Märtyrers, Jesuitenpater Rutilio Grande, der wegen seines Eintretens für die Landarbeiter auf dem Weg zur Eucharistie erschossen wurde.
Über den Autor
Theo Paul ist Generalvikar und damit Stellvertreter des Bischofs und Leiter der Verwaltung des Bistums. In seinen Blogbeiträgen greift er gerne aktuelle Themen auf.
Mich hat die engagierte und ernsthafte Auseinandersetzung mit der Theologie der Befreiung im Kontext dieses Landes ermutigt. Immer wieder hat es von Kritikern der „Kirche der Armen“ Versuche gegeben, das Lebens- und Glaubenszeugnis dieser Märtyrer von dieser Welt zu trennen und sie in den Himmel zu entrücken: „Sie sind nicht von der Welt, weil sie vom Himmel sind.“ Bei Erzbischof Romero und den anderen Märtyrern war es umgekehrt: „Weil sie von dieser Wert waren, waren sie auch Bürger des Himmels. Weil sie die Menschen geliebt haben, liebten sie Gott.
Auf meinem Schreibtisch ist ein Bild von Erzbischof Romero mit einer kleinen Reliquie, die wir geschenkt bekommen haben. Auch nach einem Jahr bin ich dankbar für den Besuch und für die intensiven Erfahrungen.