„Familien(leben) unter Druck“

Paar mit Kaffeetasse
Bild: unsplash.com, Anete Lüsina

„Wie möchtest du deinen Kaffee? Mit dir bitte!“ Lächelnd fischt mein Mann diese Karte aus einem Aufsteller. Meine Überraschung und sein Lächeln fassen punktgenau zusammen, was die Tagung „Familien(leben) unter Druck“, die gerade im Ludwig-Windthorst-Haus zu Ende gegangen ist, klar machen wollte:

Über die Autorin

Martina Kreidler-Kos ist zuständig für die Ehe- und Familienseelsorge. Natürlich liegen ihr diese Themen besonders am Herzen – aber nicht nur. Sie hat im Alltag ein wachsames Auge. Denn dort trifft sie auf große Dinge oder nur scheinbar kleine Nebensächlichkeiten.

In unserer verrückt verdrehten Lifestyle-Zeit, in der es mehr Kaffeesorten als Pausen gibt, in denen man sie probieren kann, muss man gelegentlich laut und vernehmlich Stopp rufen. So neu und schön und gut all diese Wirtschaftswunderland-Produkte sein mögen – alleine machen sie niemanden glücklich.

Auch wenn’s uns noch so geschickt verpackt ist: Es wird uns immer nur ein Produkt verkauft, nie ein Produkt mit Glück. Ob wir beim Gespräch in der Mittagspause, beim Flirt in der Frühlingssonne oder beim Stopp während der Shoppingtour guter Dinge sind, entscheidet nicht die Machart des Kaffees, sondern unser Gegenüber. Deshalb müssen wir in unsere Beziehungen investieren und nicht in irgendetwas, das man kaufen kann.

Lassen wir uns die Prioritäten nicht aus der Hand nehmen. Und bleiben wir angesichts immer neuer Wichtigkeiten so gelassen wie die deutsche Indie-Pop Band Von Wegen Lisbeth: „Latte – A slowly hand-brewed flat white coffee – ist einfach Kaffee, wenn du tanzt.“ Recht haben sie, die Jungs!

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