Fit für den Aufstieg

Sie sind der dritte Jahrgang, der für das Bistum Osnabrück am Programm des Hildegardisvereins „Kirche im Mentoring – Frauen steigen auf“ teilnimmt: Julia Pöker und Vera Jansen wollen sich ein Jahr von erfahrenen Führungskräften begleiten lassen, um dann später selbst auch eine Leitungspositionen einzunehmen. Der Start des Programm jedenfalls war für die beiden vielversprechend …

Geschlechtergerechte Personalentwicklung

Gruppe von Menschen
Nehmen vom Bistum Osnabrück aus am Mentoring-Programm des Hildegardisvereins teil: (von links) Julia Pöker und ihr Mentor Christian Nacke, Generalvikar Ulrich Beckwermert, Vera Jansen und ihre Mentorin Gabriele Joachimmeyer.

Eigene Netzwerke ausbauen, Handwerkszeug für Leitungspositionen bekommen, von inspirierenden Frauen lernen: Das sind die Ziele, die sich Julia Pöker aus der Abteilung Kirchengemeinden im Bischöflichen Generalvikariat und Vera Jansen, Dekanatsjugendreferentin in Osnabrück, für die nächsten Monate gesetzt haben: Die beiden Frauen nehmen am Programm „Kirche im Mentoring – Frauen steigen auf“ teil. Herzstück sind die Tandems mit Mentees – den Nachwuchskräften – und ihren Mentoren – in diesem Fall Christian Nacke, Verwaltungsdirektor bei den Niels-Stensen-Kliniken und der Juristin Gabriele Joachimmeyer, ehrenamtliche Diözesanvorsitzende der kfd und Vorstandsvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Freie Schulen Niedersachsen.

Vera Jansen und Julia Pöker und sind mittlerweile der dritte Jahrgang. Das Programm wird vom Hildegards-Verein in Kooperation mit der Deutschen Bischofskonferenz und dem Bonifatiuswerk für die deutschen Bistümer durchgeführt. Es soll den Anteil von Frauen in Leitungspositionen in der katholischen Kirche steigern, zum Beispiel in der Verwaltung oder in der Seelsorge sowie im Bildungsbereich oder in sozialcaritativen Fachgebieten. Ebenso soll das Programm zu einer geschlechtergerechten Personal- und Organisationsentwicklung beitragen, für den Arbeitsplatz Kirche werben und eine nachhaltige Nachwuchssicherung ermöglichen.

Leitung in der katholischen Kirche verbessern

„Das Programm ist kein bloßer Akt der Höflichkeit gegenüber den Frauen. Wir müssen die Leitung in der katholischen Kirche verbessern“, sagt Generalvikar Ulrich Beckwermert. Auch wenn in den vergangenen 20 Jahren in dieser Hinsicht im Bistum Osnabrück schon einiges passiert ist – in der Abteilung von Julia Pöker beispielsweise sind mittlerweile mehr Frauen als Männer in Leitungspositionen – herrsche generell auch noch Nachholbedarf, wie Gabriele Joachimmeyer sagt: „Es ist schon überraschend, wie lange es gedauert hat, Frauen in Führungspositionen zu bringen.“

Weitere Infos

Das digitale Auftaktseminar haben Julia Pöker und Vera Jansen schon hinter sich. „Es war sehr interessant, wir hatten viele Gelegenheiten zum Netzwerken, es gab spannenden Input zum Thema Leitung und Führung. Es war insgesamt ein guter Auftakt“, sagt Julia Pöker. In den kommenden zwölf Monaten werden zwei weitere Seminare stattfinden. Außerdem werden die Mentees sich in einem Praxisprojekt in Leitung wahrnehmen und reflektieren. Ihre Mentorinnen und Mentoren begleiten sie das Jahr über mit regelmäßigen Gesprächen. Und es gibt Austauschrunden mit Mentees aus anderen Diözesen, wie Essen und Paderborn. 

Eine, die das Programm schon absolviert hat, ist Christine Hölscher. Sie sagt im Rückblick, dass ihr besonders die Gespräche mit ihrer damaligen Mentorin Maria Feimann, Leiterin des Hauses Ohrbeck, viel gebracht haben – auch für ihre jetzige Position als Pfarrbeauftragte in der Pfarreiengemeinschaft Bad Iburg. „Ich denke da durchaus noch zurück. Leitung ist im kirchlichen Bereich, wo es beispielswiese auch um das Verhältnis Geweihte – Nichtgeweihte geht, ja eine besondere Situation. Da hat es von ihr damals viele Impulse gegeben“, sagt Christine Hölscher.