Frieden – ein Wort voll Sehnsucht

Am Abend des ersten Tages der Woche, als die Jünger aus Furcht vor den Juden bei verschlossenen Türen beisammen waren, kam Jesus, trat in ihre Mitte und sagte zu ihnen: Friede sei mit euch! Nach diesen Worten zeigte er ihnen seine Hände und seine Seite. Da freuten sich die Jünger, als sie den Herrn sahen. Jesus sagte noch einmal zu ihnen: Friede sei mit euch! Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch. Nachdem er das gesagt hatte, hauchte er sie an und sagte zu ihnen: Empfangt den Heiligen Geist!
Johannes 20,19-22
Angst haben, aus Angst dicht machen, sich verschließen vor der Welt – so geht es Menschen immer wieder, damals wie heute. Doch Gott dringt durch zu uns, damals wie heute, durch Jesus. Und sein Zuspruch bleibt bis heute derselbe, etwa durch Papst Leo XIV.: „Friede sei mit Euch!“
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„Frieden“ – in Zeiten großen Unfriedens ein Wort voller Sehnsucht. „Sehnsucht“ – für mich die Art und Weise, wie Gott sich in uns bemerkbar macht; durch seinen Geist, der in uns seufzt (vgl. Röm 8,26). Doch Gott belässt es nicht beim Seufzen, beim Sehnen:
Jesus sendet seine Jünger*innen, damals wie heute – in die Welt, die sich nach Frieden sehnt. Er sendet auch uns, und gibt uns seinen Geist dazu. Diesen Geist anzunehmen und diese Sendung anzugehen, das braucht Mut. Unsere Welt bietet genügend Anlass zur Sorge, zur Angst. Doch brennende Sehnsucht, die Flamme des Geistes – kurz: Pfingsten kann uns Mut machen, Türen zu öffnen. Der Dichter Reiner Maria Rilke bringt es auf den Punkt: „Wenn die Sehnsucht größer ist als die Angst, wird Mut geboren.“
Martin Splett