Frieden – Zusage, Zutrauen, Zumutung
Am Abend des ersten Tages der Woche, als die Jünger aus Furcht vor den Juden bei verschlossenen Türen beisammen waren, kam Jesus, trat in ihre Mitte und sagte zu ihnen: Friede sei mit euch! Nach diesen Worten zeigte er ihnen seine Hände und seine Seite. Da freuten sich die Jünger, als sie den Herrn sahen. Jesus sagte noch einmal zu ihnen: Friede sei mit euch! Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch. Nachdem er das gesagt hatte, hauchte er sie an und sagte zu ihnen: Empfangt den Heiligen Geist!
Johannes 20, 19-22
„Friede sei mit Euch!“ Jesus sagt diesen Satz gleich zweimal, dann muss er wohl wichtig sein. Ich verstehe ihn zunächst als eine Zusage: Wo Jesus sich zeigt und Menschen ihn erkennen (an seinen Wunden …), da ist schon Frieden!
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Zweitens schwingt darin für mich ein Zutrauen Jesu in die Jünger mit: „Mit Euch kann Frieden sein, werden!“ Jesus traut seinen Jüngern zu, Frieden zu verbreiten; darum sendet er sie.
Dieser Auftrag kann allerdings in unfriedlichen Zeiten durchaus zur Zumutung werden. Zur Freude kann sich dann auch Furcht gesellen. Doch wir werden nicht unvorbereitet und nicht unbegleitet „in die Welt“ gesandt, um Frieden zu bringen: „Denn Gott hat uns nicht einen Geist der Verzagtheit gegeben, sondern den Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit.“ (2. Timotheus 1,7)
So wünsche ich trotz mancher Furcht und Sorge frohe Pfingsten und bei allem Unfrieden in der großen Welt und in unserem kleinen Leben „Friede sei mit Euch!“ – erst als Zusage, dann als Zutrauen, bisweilen als Zumutung …
Martin Splett