Gelassenheit mit Gottvertrauen

Smileys, Lachen, Weinen, ärgern
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Schwestern und Brüder! Sorgt euch um nichts, sondern bringt in jeder Lage betend und flehend eure Bitten mit Dank vor Gott! Und der Friede Gottes, der alles Verstehen übersteigt, wird eure Herzen und eure Gedanken in Christus Jesus bewahren. Im Übrigen, Brüder und Schwestern: Was immer wahrhaft, edel, recht, was lauter, liebenswert, ansprechend ist, was Tugend heißt und lobenswert ist, darauf seid bedacht! Und was ihr gelernt und angenommen, gehört und an mir gesehen habt, das tut! Und der Gott des Friedens wird mit euch sein.

Brief an die Philipper 4, 6-9

 

„Sorgt Euch um nichts!“ Ganz schön steil, diese Aufforderung. Haben wir nicht allen Grund zur Sorge, wenn wir auf unser Leben schauen, selbst ohne Corona- und Klimakrise? Ich kann Paulus besser verstehen, wenn ich den Kontext seiner Worte einbeziehe: Im vierten Kapitel seines Briefs ruft er die Christen von Philippi dazu auf, sich von der Freude leiten zu lassen – und nicht von der Sorge. Wir dürfen schon Sorgen haben, doch dürfen die Sorgen nicht uns haben.

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Doch was sollen wir machen, wenn wir uns keine Sorgen machen sollen? Ich lese bei Paulus ein Zweifaches. Sein erster Tipp: Wende dich mit allem an Gott – und das durchaus flehend! Dabei tut es mir gut zu schauen, wofür ich zugleich danken könnte. Und sein zweiter Tipp: Falte die Hände, aber leg sie danach nicht in den Schoß! Tue Gutes, lebe anständig, that’s it.

Beten und Handeln, beides hängt miteinander zusammen, und zwar so: „Bete, als hinge alles von Dir ab. Handle, als hinge alles von Gott ab.“ (Ignatius von Loyola) Beim Beten bereit zum Handeln sein, und handeln aus der Freude heraus, dass Gott mit uns ist und durch uns wirkt. Gottvertrauen bewahrt mich nicht vor Sorge und Enttäuschung, doch bestärkt es mich in der Hoffnung, dass das Gute lohnt und siegt. Und das gibt mir ein wenig Gelassenheit. Dazu passt der Schlusssatz aus den Eckpunkten zur christlichen Identität der Caritas im Bistum Osnabrück: „Wir tun, was wir können, und vertrauen darauf, dass Gott das Seine tut.“

Martin Splett, Seelsorger in der Magdalenen-Klinik