Glaubenszeugnisse aus Tinte

Zwei Hände die ineinander liegen mit tätowierten Herzen
Bild: Adobe Stock, koldunova

„Wenn Glaube unter die Haut geht“ – unter diesem Motto steht eine Veranstaltung, die erstmalig in Osnabrück stattfindet: ein Tag rund ums Tattoo, mit Gottesdienst und Live-Tattoo-Sessions. In der Kirche St. Johann (Johannisfreiheit 12a) treffen sich am 21. September ab 11 Uhr Personen, die bereits ein Glaubenszeugnis auf bzw. unter der Haut tragen, mit Menschen, die sich ihr erstes Tattoo stechen lassen und allen, die das Thema einfach spannend finden – herzliche Einladung!

Weitere Infos

Mehr zum Thema gibt es auch auf der Instagram-Seite des Bistum Osnabrück.

Auf dieser Seite gibt es einen ersten Eindruck davon, was es konkret heiß, wenn Glaube unter die Haut geht: Menschen aus dem Bistum Osnabrück zeigen Ihre Tätowierungen und erzählen von deren Bedeutungen für ihren Glauben …

Zwei Hände, die ein organisches Herz formen – das ist das Titelcover des Songs „be more kind“ von Frank Turner. Ein Song und eine Botschaft, die mir wortwörtlich unter die Haut gingen und gehen. Für mich ist es eine Erinnerung daran, meinen Mitmenschen in größtmöglicher Demut und Höflichkeit zu begegnen. Beim Preacherslam „Löwenpudel“ im Jahr 2019 war „be more kind“ der Leitgedanken meines Textes und ein Aufruf für mich und meine Zuhörer*innen, mit mehr Menschlichkeit und Liebe dem Hass und Unrecht auf dieser Welt entgegenzutreten.

Fabian Schweer – Referent für Glaubenskommunikation und junge Erwachsene; Dekanatsjugendreferent in Osnabrück

Das Lamm über dem Fußknöchel erinnert mich an eine Erfahrung während Schweigeexerzitien im Kloster Bestwig vor einigen Jahren. Es waren tiefe spirituelle Momente und ein Fingerzeig Gottes, der mich dieses Lamm hat tätowieren lassen. Das Tattoo erinnert mich immer daran, die Augen offen zu halten für kleine und große Dinge, die in meiner Umgebung passieren – und Gott darin zu begegnen.

Eva Gutschner – Referentin für digitale Glaubenskommunikation

Man sagte mir, beim ersten Tattoo überlegt man noch genau alle Details – und das stimmt: An meinem Knöchel sitzt jetzt viel von meinem Leben, das besteht oft aus Ebbe und Flutwellen im Wechsel und „Landunter“ (der Titel eines meiner Lieblingslieder von Grönemeyer). Also: Sturm und Hoffnung und irgendwo ist da auch Gott, daran soll es mich erinnern. Das „Landunter“ ist in IPA-Lautschrift geschrieben, weil ich mal versehentlich Germanistik studiert habe. Ich fand es aber auch schlichtweg schön, so eine Art Fußkettchen zu haben … Mehr dazu steht hier in meinem Blogbeitrag zum Thema!

Katie Westphal – Pastoralreferentin in der Pfarrei Christus König Osnabrück

Mein Körper erinnert mich an die Hoffnung und ans Hoffen und daran, dass ich an etwas glaube, das meiner Hoffnung Grund gibt. Nicht vergessen. Lebendige Erinnerung sein. Denn manchmal sieht es doch recht finster aus hier in dieser wilden Welt. Doch da ist Hoffnungstrotz-Glaubens-Liebe in mir. Bis unter die Haut. Und aus der Haut fahrend. In allem Trotzdem, in allem Deswegen, lebendig, ganzheitlich.

Farina Dierker – Diözesanreferentin Frauenseelsorge

Tattoo

Das Tattoo auf meiner Wade ist eine Erinnerung an einen verstorbenen Freund. Es zeigt zwei Personen auf der Himmelsleiter auf dem Weg ins Paradies und drückt die Hoffnung aus, dass ich Stephan eines Tages wiedersehen werde.

Frank Kribber – Priester in der Gefängnisseelsorge Lingen