Gott sieht nicht auf die Person

Zwei Füße auf einer Fußmatte auf der "Welcome" steht
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Als nun Petrus ankam, ging ihm Kornelius entgegen und warf sich ihm ehrfürchtig zu Füßen. Petrus aber richtete ihn auf und sagte: Steh auf! Auch ich bin nur ein Mensch.

Da begann Petrus zu reden und sagte: Wahrhaftig, jetzt begreife ich, dass Gott nicht auf die Person sieht, sondern dass ihm in jedem Volk willkommen ist, wer ihn fürchtet und tut, was recht ist.

Noch während Petrus dies sagte, kam der Heilige Geist auf alle herab, die das Wort hörten. Die gläubig gewordenen Juden, die mit Petrus gekommen waren, konnten es nicht fassen, dass auch auf die Heiden die Gabe des Heiligen Geistes ausgegossen wurde. Denn sie hörten sie in Zungen reden und Gott preisen. Petrus aber sagte: Kann jemand denen das Wasser zur Taufe verweigern, die ebenso wie wir den Heiligen Geist empfangen haben? Und er ordnete an, sie im Namen Jesu Christi zu taufen. Danach baten sie ihn, einige Tage zu bleiben.

Apg 10,25-26.34-35.44-48

 

Auch wenn die Apostelgeschichte kein geschichtliches Sachbuch ist, gibt sie doch Zeugnis davon, welche Herausforderungen die ersten Christus-Anhänger*innen gemeistert und welche Vision sie verfolgt haben: Damals ging es um die Entscheidung für die Taufe von Menschen nicht-jüdischer Herkunft. Für die jüdischen Christus-Anhänger*innen, allen voran die Apostel, ging damit eine bahnbrechende Veränderung einher. Sie mussten dafür ihre verinnerlichten Denkmuster überwinden und liebgewordene Traditionen und feste Glaubensüberzeugungen loslassen. Was wäre aus der christlichen Botschaft wohl geworden, wenn das damals nicht gelungen wäre?

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Heute geht es beispielsweise um die Fragen, wie Frauen und Menschen unterschiedlicher sexueller Orientierung beteiligt werden, wie sich eine christliche Sexualethik/-moral definiert, wie Macht geteilt werden kann, wie der christliche Glaube (katholischer Ausprägung) im Gespräch mit unserer Gesellschaft und Kultur bleiben und seinen Beitrag zum Wohl aller leisten kann.

Die Antworten, die wir als Kirche auf solche Fragen finden, werden zumindest, aber nicht nur in Deutschland Einfluss darauf haben, ob die durch uns verkündete christliche Botschaft auf offene Ohren treffen wird. Ich bin davon überzeugt, dass wir viel zu einer Leben bejahenden und förderlichen Gestaltung des Miteinanders beizutragen hätten.

Die Erkenntnis von damals kann uns auch heute den Weg weisen: Gott ist jede*r willkommen, der/die das eigene Leben nach ihm/ihr ausrichtet und in Gottes Sinne tut, was recht ist. Die Heilige Geistkraft wirkt da, wo sie will und sprengt durchaus das System. Das ist nicht zu fassen – im doppelten Sinne.

„Komm, Heiliger Geist, der Leben schafft!“

 

Inga Schmitt