Gottes Geist weht, wo er will

Gottes Geist weht, wo er will
Bild: unsplash.com, marc kleen

In jenen Tagen kam der Herr in der Wolke herab und redete mit Mose. Er nahm etwas von dem Geist, der auf ihm ruhte, und legte ihn auf die siebzig Ältesten. Sobald der Geist auf ihnen ruhte, redeten sie prophetisch. Danach aber nicht mehr. Zwei Männer aber waren im Lager geblieben; der eine hieß Eldad, der andere Medad. Auch über sie kam der Geist. Sie gehörten zu den Aufgezeichneten, waren aber nicht zum Offenbarungszelt hinausgegangen. Auch sie redeten prophetisch im Lager. Ein junger Mann lief zu Mose und berichtete ihm: Eldad und Medad sind im Lager zu Propheten geworden. Da ergriff Jósua, der Sohn Nuns, der von Jugend an der Diener des Mose gewesen war, das Wort und sagte: Mose, mein Herr, hindere sie daran! Doch Mose sagte zu ihm: Willst du dich für mich ereifern? Wenn nur das ganze Volk des Herrn zu Propheten würde, wenn nur der Herr seinen Geist auf sie alle legte!

Numeri 11,25-29

 

Manchmal laufen die Dinge anders als geplant. Etwas geht schief und ich ärgere mich. Oder es läuft doch viel besser, als ich es erwartet hatte. Manchmal habe ich keinen Einfluss – positiv wie negativ – und das ist auch gut so. Gottes Geist weht eben, wo er will!

Was wir sprichwörtlich verwenden, stammt aus der Bibel. „Der Wind weht, wo er will“, heißt es im Johannesevangelium (Joh 3,8). An Pfingsten ist in der Apostelgeschichte vom Brausen und heftigem Sturmwind die Rede. Und auch die alttestamentliche Lesung aus dem Buch Numeri handelt an diesem Sonntag von der Geistkraft Gottes.

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Der Herr kommt in einer Wolke herab, redet mit Mose, nimmt etwas von dessen Geist und verteilt ihn neu auf die siebzig Ältesten. Ich mag dieses Bild, denn es ist sehr entlastend: Gottes Geist reicht für viele und ER ist es, der ihn verteilt. Er gießt seinen Heiligen Geist über die Menschen aus. „Sobald der Geist auf ihnen ruhte, redeten sie prophetisch“, heißt es in der Lesung. Gott beruft die Menschen und gibt ihnen die richtigen Worte für ihren Dienst.

Ich muss nicht zweifeln, Gott kümmert sich. Im Hebräischen und Griechischen, den Sprachen des Alten- und Neuen Testaments, sind die Worte für „Geist“ (Ruach und Pneuma) übrigens weiblich. Gott beruft auch heute noch Männer UND Frauen. Auch wenn hier von den 70 Ältesten die Rede ist – vielleicht waren damals auch Frauen dabei? Denn Gottes Geist weht, wo er will!

Katharina Engelen